Hamburg. Die Verbraucherzentrale in Hamburg hat eine klare Meinung – und sie schaut dabei auch auf die Kosten für den Immobilienbesitzer.

Mehr als eine Million neue Heizanlagen sind im vergangenen Jahr hierzulande in Wohngebäuden installiert worden. Es waren so viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gas- und Ölheizungen erlebten dabei eine erstaunliche Renaissance, Heizanlagen mit Wärmepumpe dagegen verloren Marktanteile. Offenbar ließen viele Hausbesitzer vor Inkrafttreten des neuen Heizungsgesetzes Anfang 2024 noch schnell eine moderne Anlage einbauen, die mit fossilen Brennstoffen befeuert wird.

Neue Gasheizung: Verbraucherschützer machen klare Ansage

Eine Zeit lang ist das in vielen Fällen auch weiterhin möglich, der Trend könnte sich fortsetzen. Doch jetzt machen Verbraucherschützer eine klare Ansage: „Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Hamburg rät Besitzerinnen und Besitzern einer Immobilie vom Einbau neue Gas- und Ölheizungen ab – auch, wenn dies übergangsweise rechtlich noch möglich ist.“ Begründung: Die beiden Heizungsarten seien „mit erheblichen Preisrisiken“ verbunden.

Die Hamburger Verbraucherschützer weisen insbesondere auf den gestiegenen CO₂-Preis für Erdgas und Erdöl hin. Pro Tonne des klimaschädlichen Abgases sind seit Jahresbeginn 45 Euro fällig, zuvor waren es 30 Euro. Schon ab Anfang 2025 sollen es 55 Euro sein, weitere Anhebungen sind geplant.

Gas- und Ölheizung haben „erhebliche Preisrisiken“

Nach Berechnungen der Energieberater zahlt ein Haushalt im Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Erdgas in diesem Jahr bereits 161 Euro CO₂-Abgabe, im kommenden Jahr werden es fast 200 Euro sein. Bei Erdgas komme hinzu, dass die derzeit noch auf sieben Prozent reduzierte Mehrwertsteuer in den nächsten Monaten wieder auf den alten Satz von 19 Prozent angehoben werden wird.