Hamburg. Stadt und Schweizer Reederei müssen nun auf Skeptiker zugehen und ernsthaft am Wachstum des Hafens arbeiten.

Der Deal ist sehr umstritten, aber der Hamburger Senat hält an ihm fest. Am Dienstag gaben die Stadt und die Schweizer Reederei MSC bekannt, dass sie nach Ablauf eines Übernahmeangebots zusammen bereits 92,3 Prozent der Hamburger Hafen und Logistik AG halten.

Damit haben die zwei Partner eine deutliche Mehrheit erreicht und nähern sich ihrem Ziel, Deutschlands größten Hafenkonzern künftig in einem Gemeinschaftsunternehmen zu führen, an dem die Schweizer bis zu 49,9 Prozent und die Stadt 50,1 Prozent halten wollen. Das schafft ein Stück weit Klarheit.

MSC-Deal um Hafen Hamburg: Stadt und Reederei müssen Taten folgen lassen

Dennoch bleiben viele Fragen offen. Allein die Ankündigung, man wolle die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens erhöhen, wie von Bürgermeister Peter Tschentscher geäußert, bringt nicht mehr Ladung in den Hamburger Hafen, sondern hat bei allen anderen Reedereien – allen voran bei Hamburgs engstem Partner, der Traditionsreederei Hapag-Lloyd – für Verstörung gesorgt. Der Senat setzt auf die Zukunft, wie es kommen wird, kann er aber auch nicht voraussehen.

Nachdem die Stadt und MSC ihren Deal nun mehr oder weniger durchbekommen haben, wird es Zeit, den Skeptikern des Geschäfts entgegenzukommen. Insbesondere die traditionell verschlossene Reederei MSC muss sich mehr öffnen und zeigen, dass ihr über ihre eigene Gewinnerwartung hinaus, die Weiterentwicklung des Hamburger Hafens tatsächlich am Herzen liegt.

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Und der Senat hat noch ein großes Stück Arbeit vor sich, um die vergiftete Atmosphäre in großen Teilen des HHLA-Personals zu bereinigen und Vertrauen zurückzugewinnen. Denn sonst steht der Neustart für den Hamburger Hafen unter keinem guten Stern.