Hamburg. Hamburger Energiespezialist Mabanaft unterzeichnet Absichtserklärung mit Reederei Fairplay über die Belieferung mit dem Brennstoff.
Von 2025 an sollen die Schlepper der Spezialreederei Fairplay Towage im Hamburger Hafen zunehmend mit Wasserstoff fahren. Schon jetzt hat das Hamburger Energieunternehmen Mabanaft eine Absichtserklärung mit der Reederei über die Belieferung mit dem klimaschonenden Treibstoff unterzeichnet.
Früheren Angaben zufolge plant Faiplay, von 2025 an die ersten Schleppschiffe mit sogenannten „Dual Fuel“-Motoren in Dienst zu stellen. Diese Schlepper können somit wahlweise mit herkömmlichem Kraftstoff, mit Biodiesel wie auch mit Wasserstoff betrieben werden. Einer Ausschreibung zufolge soll das erste von bis zu sechs Schiffen bis Juli 2025 ausgeliefert werden.
Hafen Hamburg: 2025 sollen Schlepper mit Wasserstoff fahren
„Die Vereinbarung mit Fairplay Towage ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung einer klimaneutralen Schifffahrt im Hamburger Hafen, und wir sind stolz darauf, gemeinsam an der Dekarbonisierung der Branche zu arbeiten“, sagt Mabanaft-Manager Volker Ebeling. Die Hamburger Firma Mabanaft ist im Import, Vertrieb und der Vermarktung von Erdölprodukten, Erdgasflüssigkeiten, Chemikalien und Biokraftstoffen tätig.
Sie gehört zur Hamburger Gruppe Marquard & Bahls, die unter anderem Tanklager betreibt. Die Tankstellenkette „OIL!“ mit mehr als 330 Stationen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Dänemark ist eine Tochtergesellschaft von Mabanaft.
In Antwerpen fährt schon ein Schlepper mit Wasserstoffantrieb
Schon bisher ist Mabanaft ein Lieferant von Schiffskraftstoffen mit Tanklägern auch im Hamburger Hafen. Man beabsichtige, das Angebot an Schiffskraftstoffen um Wasserstoff zu ergänzen, teilt das Unternehmen mit. Wasserstoff gelte als einer der Schlüssel zur Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs, da er eine emissionsfreie Alternative zu herkömmlichen fossilen Kraftstoffen biete. Zudem werde auch der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen und Stickoxide „in höchstem Maße“ reduziert.
Fairplay Towage mit Hauptsitz in Hamburg ist nach eigenen Angaben eine der größten europäischen Schlepperreedereien mit 105 Schleppern, die in 23 europäischen Häfen an der Nord- und Ostseeküste im Einsatz seien. Die extrem leistungsstarken Schlepper sind in den Häfen unverzichtbar, um große Schiffe wie zum Beispiel Containerfrachter an die Kaimauern zu bringen.
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In Antwerpen ist man Hamburg allerdings voraus: Dort traf bereits im vorigen Jahr ein erster wasserstoffbetriebener Schlepper ein. Geplant war, ihn im ersten Quartal 2023 im normalen Betrieb zu haben. Gebaut wurde das Schiff von der Antwerpener Firma CMB, die sich auf Schiffe und Industrieanwendungen mit Wasserstoff- oder Ammoniak-Antrieb spezialisiert hat.