Hamburg. Die Einkaufsstraße in Poppenbüttel bekommt Parkplätze nur für E-Lieferwagen, Lastenräder und große Lkw. Politiker spricht von „Behörden-Posse“.

  • Dem Umbau des Frahmredders in Poppenbüttel sind bereits viele Parkplätze zum Opfer gefallen.
  • Nun soll eine kürzlich erst eingerichtete Ladezone „emissionsfrei“ werden.
  • Doch die Fahrzeuge, die künftig hier parken dürfen, gibt es am Frahmredder kaum.

Gegen den im Sommer abgeschlossenen Umbau des Frahmredders in Poppenbüttel hatten Gewerbetreibende, Anwohner und die CDU Alstertal protestiert. Dennoch sind zwischen Stormarnplatz und Saseler Chaussee für den Ausbau der Veloroute 5 und breitere Gehwege 43 der ehemals 66 Parkplätze weggefallen. Jetzt gibt es erneut Kritik, denn: Eine kürzlich erst eingerichtete Ladezone mit zwei Stellplätzen, die bislang sonntags und werktags ab 12 Uhr von Anwohnern und Kunden genutzt werden darf, soll jetzt „emissionsfrei“ werden.

Dann sind dort, vor der Hausnummer Frahmredder 5, nur noch E-Lieferwagen, Lastenräder und Laster ab 4,5 Tonnen zugelassen. Die entsprechende Beschilderung wurde unlängst im Mobilitätsausschuss vorgestellt.

„Das ist komplett am Bedarf vorbeigeplant“, sagt Wolfgang Kühl von der CDU Alstertal und spricht von einer „Behörden-Posse“. Die geplante Regelung habe „nichts mit der Realität“ zu tun. Die allermeisten Lieferfahrzeuge hier seien Verbrenner.

Poppenbüttel: Am Frahmredder im Norden Hamburgs sind bereits viele Parkplätze weggefallen

„Emissionsfreie Ladezonen mögen am Neuen Wall Sinn machen. Dort sind tatsächlich elektrische Lieferautos und Kuriere mit Lastenrädern unterwegs. Aber doch nicht hier in Poppenbüttel.“ Am Frahmredder würden zentrale Vorgaben des Senats ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Gewerbetreibenden umgesetzt. „Bereits der massive Wegfall von Parkplätzen war äußerst schädlich und entgegen der Interessen der Anwohner.“ Die vorgesehenen Schilder sollten gar nicht erst aufgestellt werden. „Diese ideologische Maßnahme brauchen die Alstertaler nicht!“

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Tatsächlich geht die Idee der „emissionsfreien Lieferzonen“ auf das Ziel der Stadt zurück, bis 2030 deutlich weniger CO₂-Emissionen durch Kurier-, Express- und Paketverkehr zu verursachen. Zur Erreichung der oben genannten Ziele seien „geeignete regulatorische Maßnahmen“ erforderlich, hieß es letztes Jahr in einer Vorlage der Wirtschaftsbehörde. Dazu zähle die Privilegierung von emissionsfreien Lieferfahrzeugen und Lastenrädern in verkehrsberuhigten Bereichen sowie die exklusive Ausweisung von Be- und Entladezonen für solche Fahrzeuge.