Sasel. Auf der Straße zum AEZ entfallen viele Parkplätze. Ein Unternehmer sieht daher keine Zukunft mehr an diesem Standort.
Gunnar Baumert sieht für seine Firma nach dem geplanten Umbau der Straße Frahmredder in Sasel keine Zukunft mehr am bisherigen Standort. „Ich weiß nicht, wo meine Mitarbeiter und Lieferanten dann noch parken sollen. Alle Parkplätze an der Straße werden entfallen“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter von HTK, der das Unternehmen mit seinen beiden Brüdern in zweiter Generation führt und 25 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Umbaupläne am Frahmredder, die zum Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ) führt, sind der Veloroute 5 geschuldet, die zwischen der Saseler Chaussee und dem Stormarnplatz verlaufen soll. Die Bauarbeiten sollen im ersten Quartal des kommenden Jahres beginnen. In einer Mitteilung des Bezirks Wandsbek heißt es, Ziel der Maßnahme sei der „Ausbau attraktiver Radverkehrsanlagen“ sowie die „Verbesserung des Fußverkehrs: Die Fahrbahn und die Nebenflächen sollen neu gestaltet und die Radverkehrsführung optimiert werden.
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„Zwischen der Saseler Chaussee und der Stadtbahnstraße ist beidseitig die Einrichtung von Schutzstreifen vorgesehen.“ Zudem sollten die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut und durch eine zusätzliche Haltestelle ergänzt werden. Zwischen Stormarnplatz und Stadtbahnstraße soll ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich eingerichtet werden, heißt es weiter.
Wolfgang Kühl von der CDU Alstertal kritisiert die Pläne: „43 Parkplätze entfallen vollständig, übermäßig viele Fahrradbügel entstehen, den Kaufleuten im Frahmredder wird es noch schwerer gemacht.“ Die Anlieger habe niemand gefragt. Der CDU-Antrag auf Bürgerbeteiligung sei im zuständigen Mobilitätsausschuss von SPD und Grünen abgelehnt worden. „Das ist eine bürgerfeindliche Politik, die einseitig die Klientel der Fahrradlobby bedient“, sagt der CDU-Politiker.
„Wenn dieses Konzept umgesetzt wird, kann hier gar niemand mehr parken“
So sieht es auch Gunnar Baumert. Man habe die Anwohner vor vollendete Tatsachen gestellt, sagt der Unternehmer. Erst als Vermesser in der Straße anfingen, hätten er und seine Nachbarn überhaupt mitbekommen, dass der Bezirk umgestalten will. Claudia Petschallies, Sprecherin des Bezirks Wandsbek entgegnet: „Die Maßnahme wurde im Fachausschuss der Bezirksversammlung, an dem Bürgerinnen und Bürger teilnehmen können, vorgestellt und diskutiert. Der Termin wurde per Pressemitteilung und über unsere Social-Media-Kanäle bekannt gegeben.“
„Wenn dieses Konzept umgesetzt wird, kann hier gar niemand mehr parken“, fürchtet Baumert, dessen Unternehmen regelmäßig von Paketdiensten angesteuert wird. „Und wenn ein DHL-Fahrer kommt, parkt er künftig nicht auf dem Radweg, sondern auf der Straße. Dann wird sich der Verkehr stauen.“
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Und wer die vielen Fahrradbügel nutzen soll, die geplant sind, sei ihm auch nicht klar. „Die sind dann viel zu weit weg von den Läden.“ Dem Bauvorhaben müssen auch Bäume weichen. Baumert wurde aufgefordert, vier auf öffentlichem Grund privat gepflanzte Bäume zu entfernen.
„Der Wegewart hat mir aber mitgeteilt, dass sie längst im Baumkataster aufgenommen wurden und ich sie gar nicht wegnehmen darf.“ Er wird deshalb seine kleinen Kugelahorn-Bäume stehen lassen.