Hamburg. Sie könnte ein Pilotprojekt für den ganzen Bezirk Wandsbek sein. Die Politik schlägt bereits weitere Standorte vor.
Das Thema Parken bestimmt den Wahlkampf im Bezirk Wandsbek. Mehr Parkraum statt Abbau von Stellplätzen, was auch in anderen Bezirken beklagt wird, fordern die künftige Ampelkoalition und die CDU. Wie das gehen könnte, zeigt ein Projekt am Finnmarkring in Meiendorf im Stadtteil Rahlstedt. Dort baut die Saga jetzt ein modernes, dreigeschossiges Parkhaus. Die Quartiersgarage bietet rund 110 Pkw-Stellplätze, aber auch abschließbare Abstellplätze für Fahrräder.
Teile des Daches und der Fassade sollen später begrünt werden. Auch eine Photovoltaikanlage ist vorgesehen. Die Lamellenfassade wird einen Schall- und Blendschutz erhalten. In der Farbgebung orientieren sich die Pläne an den umliegenden Gebäuden.
Die Quartiersgarage bietet nicht nur mehr Parkraum als der alte, ebenerdige Stellplatz. Sie ist zudem abschließbar und schützt die Autos vor Witterungseinflüssen. Die Quartiersgarage könnte darüber hinaus ein Pilotprojekt für ganz Wandsbek sein.
Parken in Hamburg: Stellplatz in neuer Quartiersgarage in Rahlstedt kostet 70 Euro im Monat
Die Garage im Stadtteil Rahlstedt soll auch E-Ladepunkte bekommen. Die Erdarbeiten laufen bereits, im Laufe des Oktobers soll der Hochbau beginnen. Dabei wird mit vorgefertigten Systembauteilen gearbeitet – dadurch verkürzt sich die Bauzeit auf acht Monate.
„Grundsätzlich können alle Interessierten einen Stellplatz in der Quartiersgarage mieten. Vorrangig erhalten alle Mieterinnen und Mieter ein Angebot, die ihren bisherigen Stellplatz durch die Baumaßnahmen aufgeben mussten“, sagte Saga-Sprecher Gunnar Gläser.
Rahlstedt: Saga-Garage mit 110 Stellplätzen soll in acht Monaten fertig sein
Die anfängliche Miete beträgt rund 70 Euro im Monat. Hintergrund des Neubaus: Das städtische Wohnungsunternehmen plant in unmittelbarer Nähe mehrere Wohnbauprojekte.
Damit erhöht sich in Meiendorf nicht nur die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch der Bedarf an Parkplätzen. „Ich freue mich, dass wir hier am Hamburger Stadtrand mit dem modernen Konzept einer Quartiersgarage neue Wege beschreiten können“, sagte Kerstin Rieke, Leiterin der Saga-Geschäftsstelle Rahlstedt: „Im Sinne der Flächenersparnis ist das Stapeln des ruhenden Verkehrs absolut sinnvoll“, so Rieke.
Die SPD-Fraktion Wandsbek setzte sich aktuell in der Bezirksversammlung für die Schaffung von Quartiersgaragen ein. Darüber hinaus soll die Auslastung der P+R-Parkhäuser Berne, Meiendorfer Weg, Poppenbüttel, Rahlstedt, Trabrennbahn und Volksdorf geprüft werden. Freie Kapazitäten sollen auch Anwohnerinnen und Anwohner der jeweiligen Quartiere flexibel nutzen können.
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Die CDU forderte, eine gebührenfreie Nutzung aller nicht voll ausgelasteten P+R-Parkhäuser im Bezirk Wandsbek für HVV-Kunden einzuführen. Als Standorte für weitere Quartiersgaragen hat die CDU-Fraktion die städtischen Grundstücke des ehemaligen P+R-Parkplatzes an der Hasselbrookstraße in Eilbek, die Freifläche am Busbahnhof in Tonndorf und die sogenannte Wandsbeker Zollinsel vorgeschlagen.