Tonndorf. Anwohner sammeln Unterschriften gegen Nachverdichtung in ihrem Quartier in Tonndorf. Fraktionsvorsitzende äußert Befürchtung.

Die Wandsbeker CDU-Fraktion unterstützt den Protest von Anwohnerinnen und Anwohnern gegen die Überplanung ihres Quartiers. Dabei geht es um das Gebiet nördlich der Stein-Hardenberg-Straße zwischen Sonnenredder und Sonnenweg im Stadtteil Hamburg-Tonndorf. Dort soll im Rahmen des Magistralen-Konzeptes langfristig nachverdichtet werden. Das Ziel, neuen Wohnraum zu schaffen, werde an der vorherrschenden kleinteiligen Grundeigentümerstruktur scheitern und ein Spekulationsgebiet schaffen, sagt Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Fraktion.

„Zudem wird das Thema ,Schutz‘ der vorhandenen Einfamilienhaus-Bebauung, insbesondere am Sonnenredder, mit Füßen getreten“, so Hochheim. Statt behutsam notwendige Nachverdichtungen im Gebiet vorzunehmen, solle dies an der Stelle sehr massiv geschehen. „So wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet“, ergänzte die CDU-Bezirkspolitikerin. Der städtebauliche Charakter Tonndorfs müsse auch bei Nachverdichtung erhalten bleiben.

Bebauungsplan „Tonndorf 36“: Wandsbeker CDU-Fraktion unterstützt Protest gegen Wohnblocks

Anfang des Jahres erfuhr die CDU-Fraktion, dass im neuen Bebauungsplangebiet „Tonndorf 36“ nicht ein einziges Grundstück der Stadt gehört. Ein Aufkauf würde Jahre dauern und hohe Summen kosten, die nicht im Verhältnis zum identifizierten Wohnungsbaupotenzial aus dem Bebauungsplanverfahren stünden. Darüber hinaus würde es zu Investitionsstaus bei den privaten Ein- und Mehrfamilienhäusern im Bestand kommen, befürchtet Hochheim.

Gleichzeitig verzögere sich die Entwicklung des Gebiets südlich der Stein-Hardenberg-Straße zwischen Busbahnhof und Tonndorfer Hauptstraße. Diese Freifläche ist ebenfalls Teil des Rahmenplans. „An dieser Stelle würde sich der Bau von Wohnungen mit benachbarter P+R-Anlage in unmittelbarer Nähe zum künftigen S4-Bahnhof eignen, dies gilt es zu beschleunigen“, sagt Hochheim. Die geplante P+R-Anlage auf einem städtischen Grundstück ließe sich sogar zu einer Nachbarschaftsgarage für die Bewohner im Quartier erweitern.

Hamburg-Tonndorf: Anwohner wollen Charakter des Viertels an der Stein-Hardenberg-Straße erhalten

„Ich kann verstehen, dass die Anwohner sich gegen die Planung zu Wehr setzen. Die CDU wird gegen die Fortführung des vorgelegten Bebauungsplanentwurfes ,Tonndorf 36‘ stimmen“, sagte die Fraktionsvorsitzende Natalie Hochheim. An den Magistralen gebe es bessere Wohnungsbaupotenziale. „Aber eben nicht an dieser Stelle, wo ein gewachsenes Gebiet mit einer Mischung aus Ein- und Mehrfamilienhäusern ohne Not beseitigt werden soll.“

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In dem Quartier haben Anwohnerinnen und Anwohner inzwischen eine Petition auf den Weg gebracht. Darin wird eine übergreifende Planung für mehrere Wandsbeker Stadtteile gefordert. Die Menschen in den Stadtteilen sollen dabei direkt beteiligt werden, wünschen sich die Tonndorfer. Mehr als 250 Menschen aus dem betroffenen Quartier haben die Petition bereits unterschrieben. Sie soll am 10. Oktober der Bezirksversammlung Wandsbek übergeben werden.