Hamburg. Hundehalter in Eilbek sind fassungslos. Sie haben eine Vermutung, wer für die Aushänge und Frikadellen-Köder verantwortlich ist.

Jörg Stieber geht häufig schon frühmorgens mit seinem Hund Helmut rüber in den Jacobipark in Hamburg-Eilbek, wo es eine große Auslauffläche für die Vierbeiner gibt. Stieber und sein Hund wohnen direkt gegenüber der Grünanlage. Schon ab 6 Uhr morgens treffen sich in dem Park Hundehalter für ihre erste Gassirunde. Doch offenbar sind nicht alle Anwohner und Anwohnerinnen von den tierischen Parkbesuchern begeistert.

Gerade am Morgen nerve manche Nachbarn das Gekläffe schon mal, sagt Jörg Stieber, der auch selbst Wert darauf legt, seinen eigenen Hund gut zu erziehen, damit dieser nicht ständig bellt. Dennoch müsse man auch Verständnis für die Tiere haben, die beim Spielen genauso Spaß haben und mal lauter werden wie Kinder auf einem Spielplatz. Vor ein paar Tagen sei die Situation dann aber komplett eskaliert, sagt Stieber. Neben Pöbeleien gegen die Hunde habe es auch einen direkten Angriff auf die Tiere gegeben.

Hassbotschaft in Hamburger Park: „Kackende und kläffende Köter totschlagen!“

Ein bislang Unbekannter hat im Jacobipark – direkt an der Auslauffläche – Zettel mit Hassbotschaften aufgehängt und Frikadellen als Köder ausgelegt, wie es auch schon aus dem Hammer Park in den vergangenen Tagen gemeldet wurde. „Scheiß kackende und kläffende Köter totschlagen! Guten Appetit“ ist auf den Zetteln zu lesen.

Jörg Stieber entsetzt das Vorgehen des Hundehassers. „Zum Glück ist hier kein Tier zu Schaden gekommen“, sagt er. Er vermutet, dass Anwohner hinter den Hassbotschaften und Frikadellen stecken. Es sei „ein unmögliches Verhalten von Anwohnern, so ihren Unmut zu zeigen“ und geradezu kriminell.

Giftköder in Hamburg – Hundehalter warnen sich untereinander

Die Polizei Hamburg bestätigt, dass eine 53-Jährige Ende August die Vorfälle im Jacobipark gemeldet habe, nachdem sie mehrere Frikadellen im Hundeauslaufbereich und eine Hassbotschaft entdeckt hatte. Im Rahmen der weiteren Prüfungen durch die Fachdienststelle (WSP 51) hätten sich dann allerdings keine Hinweise ergeben, dass sich in den Ködern tatsächlich Gift befand, so ein Sprecher. Auch Hinweise zu den mutmaßlichen Tätern liegen der Polizei bisher nicht vor.

Immer wieder werden der Polizei vermeintliche Giftköder gemeldet, denen dann nachgegangen wird. Zudem vernetzen sich Hundehalter auch untereinander gut und melden auf verschiedenen Plattformen im Internet, wenn eine Gefahrenquelle für die Tiere entdeckt wurde. So wollen sie verhindern, dass sich Hunde verletzen oder sogar zu Tode kommen. Bei den Giftködern befinden sich in vielen Fällen auch spitze Gegenstände in dem Fleisch, durch die Tiere innere Verletzungen erleiden können.

Hunde in Hamburg – Giftköder entdeckt? Das rät die Polizei:

  • Sorgen Sie zuallererst dafür, dass der Giftköder nicht angefasst oder von Tieren aufgenommen wird, damit weder Mensch noch Tier zu Schaden kommen.
  • Alarmieren Sie im nächsten Schritt zeitnah die Polizei, damit diese den verdächtigen Gegenstand sichern und nach möglichen weiteren Ködern suchen kann.
  • Zeigt Ihr Hund Symptome, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Wird der Polizei der Fund eines möglichen Giftköders gemeldet, nehmen die Beamten in jedem Fall die Untersuchungen auf. Polizeisprecher Sören Zimbal betont: „Wir behalten die Situation im Blick.“

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