Hamburg. Während sich die einen über Auslauffläche in Steilshoop freuen und viele Vorteile sehen, gibt es auch Kritik – sogar von Hundehaltern.

Die beiden kleinen Dackel Billy und Fred toben auf der neuen eingezäunten Auslauffläche am Appelhoffweiher in Hamburg-Steilshoop herum. Hundehalterin Andrea sitzt daneben entspannt in der Sonne und schaut den beiden beim Spielen zu. Sie freut sich über die eingezäunte Auslauffläche ganz in der Nähe ihrer Wohnung, weil „die beiden hier sicher und ungestört herumflitzen können“, so die Hundebesitzerin, die auf anderen Wiesen immer um die Sicherheit ihrer Haustiere bangt.

„Einmal ist Billy auf die Straße gelaufen und fast von einem Wagen erfasst worden“, erinnert sich Andrea. Bevor die Fläche vom Bezirk mit einem grünen Metallzaun eingekreist wurde, gab es auch oft Stress mit allen Parkbesuchern, die Angst vor Hunden haben. 

Hamburg-Steilshoop: Neue Fläche für Hunde am Appelhoffweiher

Nach dem Ankauf der rund 600 Quadratmeter großen Fläche des ehemaligen Pumpwerks südlich des Appelhoffweiher im vergangenen Jahr durch das Bezirksamt, dem Abriss durch Hamburg Wasser und den Umbauarbeiten in den vergangenen Wochen ist die neue Hundefreilauffläche in diesen Tagen endlich freigegeben worden. Jetzt gibt es für Hunde Elemente zum Klettern und Balancieren, die Besitzer können sich über zwei neue Parkbänke freuen.

Im Bezirk Wandsbek gibt es damit nun insgesamt 20 Hundezonen mit einer Gesamtfläche von 248.300 Quadratmetern. Ein Schritt in die richtige Richtung sagen die Parkbesucher, die ab sofort ungestört auf den Wiesen sitzen können – und ein Segen für die Hunde, die ihre eigenen sicheren Freiräume erhalten haben.

Appelhoffweiher: Hundehalter kritisieren die Gestaltung der Freifläche

Doch auch wenn die meisten Hundehalter glücklich über die neuen Flächen für ihre Vierbeiner sind, gibt es auch Kritik an den eingezäunten Auslaufflächen. Sie seien zu klein, würden, wie am Appelhoffweiher, oft komplett im Schatten liegen, und es fehle zudem noch an Mülleimern für die Kotbeutel und einer Wasserstelle für die Tiere, die gerade bei hohen Temperaturen schnell ins Hecheln geraten.

Merle und Babette Neumann sind mit Hund Sam zum ersten Mal an der Auslauffläche, doch sie wollen diese nicht nutzen, weil „sich Sam dort zwischen den vielen anderen Hunden nicht wohlfühlen würde“. Nicht jeder Hund liebe eben die Nähe zu einem Haufen anderer Vierbeiner.

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Und noch ein Problem bringen die Auslaufflächen, die jetzt an vielen Orten in Hamburg eingezäunt werden sollen, mit sich: „Uns nervt das ständige Gekläffe der Hunde“, betont eine direkte Anwohnerin in Bramfeld. Sie wolle auch einfach mal in Ruhe den Abend auf dem Balkon genießen und da sei das geballte Bellen der Vierbeiner „einfach unerträglich“.

Die Diskussion um Freiflächen für Hunde ist somit ein Dauerthema, und „so richtig einig wird man sich da vermutlich nie werden, weil die Interessen einfach auseinandergehen“, sagt Hundehalterin Andrea. Mit der Freifläche am Appelhoffweiher gebe es jetzt aber eine tolle Möglichkeit für Hunde und ihre Halter. Sie hoffen nun, „dass mit dem Aufstellen von Mülleimern noch etwas nachgebessert wird“.