Hamburg. In einer Tiefgarage gerät ein Auto in Brand, schnell weiten sich die Flammen aus. Zwei Feuerwehrleute werden verletzt.
Nach dem verheerenden Großbrand in einer Tiefgarage in Poppenbüttel am Donnerstagnachmittag mussten die Bewohner des darüber liegenden Wohnhauses die folgende Nacht in anderen Unterkünften verbringen. Währenddessen haben Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) die Decke der Tiefgarage provisorisch mit Holzbalken und Stahlträgern abgestützt. Noch am Abend hatte ein Baustatiker starke Schäden an Stützpfeilern und Wänden festgestellt und das Gebäude für unbewohnbar erklärt. Bewohner blieben bei dem Brand unverletzt, jedoch wurden zwei Feuerwehrleute ins Krankenhaus eingeliefert.
Das Feuer war um 15 Uhr an der Straße Sonnenhöhe ausgebrochen und forderte mehr als 100 Einsatzkräfte und drei Löschzüge. Ein Wagen war in der Tiefgarage in Brand geraten – die Flammen griffen auf weitere Fahrzeuge über. Eine dichte Rauchsäule breitete sich aus. „Die starke Hitze verursachte Abplatzungen des Betons in der Tiefgarage in größerem Ausmaß von 9 mal 5 Metern. „Moniereisen der Stahl-Beton-Konstruktion lagen in diesem Bereich offen“, teilte die Feuerwehr am Donnerstagabend mit.
Im Austausch mit einem Fachberater des THW wurden noch am Abend Gebäudesicherungsmaßnahmen besprochen – die Feuerwehr war noch um 22 Uhr mit gut 20 Einsatzkräften vor Ort. Für die Anwohner wurde das Gebäude als „nicht mehr bewohnbar erklärt“.
Feuerwehr Hamburg: Brand in Tiefgarage – Rauch zieht über ganz Poppenbüttel
Durch das Feuer war es zu einer starken Rauchentwicklung gekommen, vor der auch in den Warn-Apps NINA und Katwarn gewarnt wurde. Schon an der Straße sollen die Einsatzkräfte Probleme mit der Sicht gehabt haben. 20 Personen mussten aus dem Haus gerettet werden – anschließend wurden sie in einem nahe gelegenen Supermarkt betreut. Laut einer Sprecherin des Polizeilagedienstes konnten die Anwohner auch ohne behördliche Hilfe jeweils eine Übergangsbleibe für die Nacht finden.
Während die Anwohner bei dem Feuer unverletzt blieben, mussten zwei Feuerwehrleute ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie ein Feuerwehrsprecher sagte, konnte einer der beiden bereits wieder entlassen werden, der andere sei weiterhin in stationärer Behandlung. Ihm gehe es „den Umständen entsprechend gut“. Nach Abendblatt-Informationen dehydrierten sie bei der Brandbekämpfung und bekamen Kreislaufprobleme. Die Retter konnten noch selbstständig aus der Garage flüchten, ehe sie vom Rettungsdienst behandelt wurden.
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Im Zuge der Löscharbeiten hat die Polizei zeitweise zwei Fahrstreifen auf dem Saseler Damm gesperrt. Dadurch staute sich der Verkehr in beide Richtungen. Erst gegen 18.28 Uhr konnte der Brand gelöscht werden. Zur Brandursache wird nun ermittelt.
(von Kevin Kallenbach, Michael Arning, Simone Jülicher und Louisa Rascher)