Hamburg. Zuletzt wurden Pläne vorangetrieben, eine neue Spielstätte für den WTSV Concordia zu errichten. Doch daraus wird vorerst nichts.

Im Streit über den Bau eines regionalligatauglichen Stadions mit Kunstrasenplatz in der Straße Am Neumarkt ist ein Ende in Sicht. Solch ein Stadion werde an diesem Standort aufgrund einer Vielzahl von Gründen nicht entstehen können, teilten die Bezirksfraktionen von SPD und Grünen jetzt mit. Dem stünden zahlreiche Auflagen im Weg.

Für die Fußball-Regionalliga müsse ein größeres Gebäude und mehr Parkplätze gebaut werden, außerdem eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand. Die wäre nötig, damit Anwohnerinnen und Anwohner nicht durch den Spielbetrieb belästigt werden. Vorgeschrieben ist auch eine zweite Zufahrt zum Gelände, dafür aber müssten zahlreiche Bäume gefällt werden.

Hamburg-Wandsbek: Nach Aus für neues Stadion – das sind die Pläne

Vor allem darüber hatten sich bereits viele Menschen aus dem Quartier beschwert. Insgesamt hätten die Auflagen dazu geführt, dass ein ursprünglich geplantes Kleinspielfeld und eine Laufbahn aus Platzgründen Am Neumarkt weggefallen wären. Diese beiden Komponenten sind aber nach Überzeugung der Wandsbeker Regierungskoalition sowohl für die Nachbarschaft als auch für die Schulen der Umgebung ein wichtiges Sportangebot. „Wir haben mit den Beteiligten intensiv alle Möglichkeiten geprüft und diskutiert, um am Standort Am Neumarkt ein Regionalliga-Stadion errichten zu können“, sagte Patrick Martens, Fachsprecher Sport der SPD-Bezirksfraktion. Dabei sei deutlich geworden, dass kein Weg an der vorgeschriebenen Zahl an Parkplätzen für so ein Bauprojekt vorbeiführe.

„Nach sehr gründlicher Abwägung haben wir uns dafür entschieden, dass ein Stadion für den Stadtteil auch zwingend Sportmöglichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner bieten muss. Mit dieser Entscheidung können die bereits vorliegenden Pläne zum Bau eines Kunstrasens, des Kleinspielfeldes und der Rundlaufmöglichkeit umgesetzt werden“, so Martens weiter.

Politik lässt Hintertür für Stadionprojekt für den WTSV Concordia offen

„Die Entscheidung zwischen einem regionalligatauglichen Stadion und einer Sportanlage für den Breitensport ist uns nicht leichtgefallen. Nach ausgiebiger Prüfung ist die Entscheidung für die Kinder und Jugendlichen auf den Wartelisten des Vereins, die Anwohnerinnen und Anwohner und den Schulsport gefallen“, so Katja Rosenbohm, sportpolitische Sprecherin der Grünen-Bezirksfraktion.

Es sei keine Absage an einen möglichen Regionalligastandort im Bezirk. „Im Gegenteil: Wir wollen Regionalliga-Fußball in Wandsbek möglich machen und befinden uns weiterhin auf der Suche nach einem passenden Standort, der die erforderlichen Auflagen erfüllt“, so Rosenbohm weiter.

Wandsbek: Concordia braucht neues Stadion für ambitionierte Ziele

Der WTSV Concordia erhalte trotzdem eine moderne und zeitgemäße Sportstätte, die bereits im nächsten Jahr fertiggestellt werden solle. Hintergrund des Neubaus ist ein schon vor Jahren vereinbartes Tauschgeschäft. Der alte Grandplatz des WTSV Concordia wurde für den Bau von Wohnungen aufgegeben und abgerissen. Dafür wurde dem Fußballverein ein neuer Kunstrasenplatz auf einer Brache im Gewerbegebiet auf der anderen Straßenseite versprochen.

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Der Neubau verzögerte sich jedoch. Währenddessen kam die Idee auf, ein Stadion mit Zuschauerplätzen zu bauen, in dem Regionalligaspiele stattfinden könnten. Sportlich ist der Aufstieg für den WTSV Concordia ein mittelfristiges Ziel. Der Verein aus Jenfeld baut aber auf Expansion – und somit auch auf die Vierte Liga.