Hamburg. Mehrere Kugeln treffen das Opfer. Ersthelfer versuchten, den Mann zu retten – vergeblich. Nun ermittelt Mordbereitschaft des LKA.
Ein 24 Jahre alter Mann ist am Sonntagabend vor einer Shishabar in Sasel von mehreren Schüssen getroffen worden. Er starb noch am Ort des Geschehens im Nordosten Hamburgs an seinen schweren Verletzungen. Kurze Zeit später wurden vier Personen vorläufig festgenommen. Inzwischen sind sie aber wieder auf freiem Fuß, erklärte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Dienstag.
„Die vier Verdächtigen wurden aus rechtlichen Gründen vorläufig aus dem Polizeigewahrsam entlassen“, sagte Oechtering. Derzeit ermitteln die Mordkommission des LKA sowie die Staatsanwaltschaft Hamburg. Die Ermittler bitten um Hinweise aus der Bevölkerung.
Schüsse vor Hamburger Shishabar: Mann stirbt vor Ort – Mordkommission ermittelt
Zu dem Vorfall kam es laut Polizei gegen 22.28 Uhr vor der Shishabar Chérie an der Saseler Chaussee nahe der Grenze zum Stadtteil Poppenbüttel. Zeugen hatten mehrere Schüsse gehört und den Notruf verständigt. Nach ersten Erkenntnissen wurde geschossen, als der Mann aus der Bar nach draußen trat.
Der Mann sackte zu Boden. Ersthelfer versuchten noch, den 24-Jährigen zu reanimieren. Doch vergeblich. Er starb am Tatort im Rettungswagen. Derweil war die Hamburger Polizei mit einem Großaufgebot angerückt. Wenige Hundert Meter von der Shishabar entfernt stoppten die Beamten eine VW-Limousine mit vier Insassen: das „mutmaßliche Fluchtfahrzeug“, wie es in der Mitteilung der Polizei heißt. Doch es scheint Zweifel zu geben.
Die Männer wurden vorläufig festgenommen, kamen nun aber wieder frei. Inwieweit sie an der tödlichen Attacke beteiligt und was die Hintergründe der Tat waren, das prüfen die Kriminalisten des LKA derzeit. Oechtering sagte, sie gingen davon aus, dass mindestens ein zweites Auto vom Tatort geflüchtet sei. „Hier verfolgen wir zurzeit erste konkrete Spuren.“
Shishabar wird Verbrechensschauplatz: Streit könnte Grund für die Schüsse gewesen sein
Wie unsere Zeitung erfuhr, gibt es derzeit keinerlei Anhaltspunkte, dass ein Zusammenhang mit Schießereien im Drogenmileu besteht. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte den Schüssen an der Shishabar vielmehr ein Streit zwischen mehreren Männern vorausgegangen sein. Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes übernahm die psychosoziale Akutbetreuung von Familienangehörigen, Freunden und Ersthelfern des Opfers.
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Auf Fotos ist zu sehen, wie Polizisten den mit Handschellen gefesselten Männern Papiertüten über die Hände gezogen hatten. Mithilfe der Tüten sollen nach Informationen des Abendblatts Beweise gesichert werden. Entscheidend sind nämlich mögliche Schmauchspuren an den Händen.
Schüsse in Sasel: Nicht die erste Schießerei im Umfeld einer Hamburger Shishabar
In den vergangenen Monaten gab es mehrere Vorfälle, bei denen im Umfeld von Shishabars Schüsse abgegeben wurden. So wurde im Juli vergangenen Jahres an der Lübecker Straße ebenfalls ein Mann in einer solchen Bar getötet. Derzeit läuft der Prozess gegen einen mutmaßlichen Mittäter.
Zeugen, die sachdienliche Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich telefonisch unter der Nummer 040/428656789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an einer Dienststelle zu melden.