Hamburg. Seit wenigen Tagen ist klar, was der Sanierung im Wellingsbüttler Weg zum Opfer fällt. Scharfe Kritik kommt von FDP.

Es scheint im ersten Moment ein Widerspruch zu sein, dass trotz der hehren Klimaschutz-Ziele des Senats im Wellingsbüttler Weg ganze 65 Bäume gefällt, aber nur neun nachgepflanzt werden sollen. Doch genau das ist der Plan, wie in der jüngsten Sitzung des Regionalausschusses Alstertal bekannt wurde.

Den Anwohnern in Wellingsbüttel droht aber noch eine weitere Neuerung: Im Zuge der Straßensanierung für die Mobilitätswende sollen nämlich alle 143 Parkplätze ersatzlos wegfallen. Die Arbeiten sollen 2026 beginnen.

Verkehr Hamburg: Wellingsbüttler Weg – Fallen 143 Parkplätze und 65 Bäume weg?

Scharfe Kritik an den Plänen kommt nun von Birgit Wolff, der FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksversammlung Wandsbek. Sie sagt: „Deutlicher kann der rot-grüne Senat den Bürgern gar nicht machen, was er wirklich unter Mobilitätswende und Klimaschutz versteht.“

In einer Mitteilung machen die Freien Demokraten darauf aufmerksam, welche Folgen das Wegfallen der Parkplätze haben kann. „Die Park-Belastung für die Anwohner, aber auch für Handwerker und Pflegekräfte, wird auch dadurch enorm steigen, dass die Nebenstraßen im Zuge der fast vierjährigen Bauphase von Ausweichverkehr, im Bedarfsfall auch von Bussen, Lieferwagen und Rettungsfahrzeugen genutzt werden.“

Immerhin komme diese Informationen nicht so kurzfristig wie in der Straße „Am Neumarkt“, heißt es weiter. Dort waren aus ähnlichem Grund einige Bäume gefällt worden. „Die Überrumpelung wie am Neumarkt fällt weg“, sagte Wolff. Anwohner und Geschäftsleute wüssten jetzt, was ihnen in absehbarer Zeit im Rahmen der Sanierungsarbeiten am Wellingsbüttler Weg drohe.

Wellingsbüttler Weg: FDP erwartet spannende Ergebnisse eine Bürgerumfrage

Die FDP weist in der Mitteilung auch darauf hin, dass sich an anderen Straßen erfolgreiche Bürger-Initiativen gegründet haben, um sich gegen die Pläne zu wehren. So zum Beispiel an der Straße Karlshöhe in Bramfeld.

„Es würde uns nicht wundern“, sagt Birgit Wolff, „wenn sich auch im Bereich Wellingsbüttel eine solche Initiative bilden würde.“ Es stünde eine Befragung der Anwohner bevor, die sicherlich „interessante Rückmeldungen“ bereithalte.

In der Wellingsbütteler Landstraße und dem Wellingsbüttler Weg müssen die völlig veralteten Abwasser-, Trinkwasser-, Strom- und Gasleitungen erneuert und der Straßenraum saniert werden. Protest der Anwohner in der Wellingsbütteler Landstraße gab es bereits, weil die Arbeiten ursprünglich fünf Jahre lang dauern sollten. Nun soll die Bauzeit dreieinhalb Jahre betragen.