Hamburg. Bereits vor fünf Jahren war beschlossen worden, dass die vielgenutzte Straße umgebaut werden soll. FDP will Pläne nun vorantreiben.

Dass der marode Berner Heerweg in Farmsen-Berne umfassend erneuert werden soll, ist eigentlich bereits beschlossene Sache. Doch die Planungen zum Umbau der Straße ziehen sich hin.

Die vierspurige Hauptverkehrsstraße verbindet den Nordosten Hamburgs mit dem Wandsbeker Süden und schließlich mit der Innenstadt. Bereits vor fünf Jahren war entschieden worden, dass die vielgenutzte Straße attraktiver werden soll. Neben komfortablerem Fahren soll es auch sichere Gehwege, ein besseres Angebot an öffentlichem Nahverkehr und optimale Spuraufteilungen an den Kreuzungen geben.

Verkehr Hamburg: FDP will Umgestaltung des Berner Heerwegs vorantreiben

Die Hamburgerinnen und Hamburger konnten im vergangenen Sommer in einer Online-Umfrage mitentscheiden – und stimmten für Variante A der fünf zur Auswahl stehenden Varianten: eine Lösung, die neben einer Neuanlage des Radweges auch vier Fahrstreifen für Autos vorsieht. Doch so richtig voran geht es bei den Planungen zurzeit nicht.

Die Wandsbeker FDP-Fraktion fordert nun "ein Ende des Planungsdramas": „Im Jahr 2017 wurde entschieden, dass im Zuge der Erstellung der Veloroute 6 der Berner Heerweg optimiert werden sollte – seither geht es nicht voran“, sagt Finn Ole Ritter, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Wandsbeker FDP-Fraktion. „Wir haben den anhaltenden Stillstand zum Anlass für eine ‚Aktuelle Stunde‘ in der Bezirksversammlung vom 7. April genommen, weil es gänzlich inakzeptabel ist, dass die Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der Zukunft dieser stark befahrenen Straße noch immer in der Luft hängen.“ Es habe bei dieser Sitzung Rückmeldung seitens der rot-grünen Regierungskoalition gegeben, dass das Verfahren in der Tat etwas durchhänge.

Verkehr Hamburg: Umbau des Berner Heerwegs verzögert sich

„Insofern hatten wir gehofft, dass drei Wochen später bei der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Wirtschaft eben diese Regierungskoalition einen endlich beschleunigenden Antrag vorlegt,“ so Ritter, „das Gegenteil war leider der Fall!“ Der gemeinsame Antrag von SPD und den Grünen lautete "Mit Weitblick weiterplanen" und listete vor allem Details auf, warum es nach wie vor nicht voran gehen wird. „Diese und jene Kreuzung erfordere noch weitere Prüfung und Koordination, hieß es, und da hört ganz klar unser Verständnis auf!“

SPD und Grüne hatten in dem Antrag angeführt, dass "alle Baumaßnahmen in ihrer Gesamtheit betrachtet werden müssen" und parallellaufende Straßenzüge wie z.B. die August-Krogmann-Straße und der Berner Heerweg derart koordiniert werden müssten, dass sie nicht zeitgleich gesperrt werden.

Finn Ole Ritter: „Gehören Kreuzungen nicht ohnehin zu jedem größeren Straßenverlauf dazu – und ist Baustellenkoordination insofern nicht automatisch Bestandteil von Straßenbaumaßnahmen?“ Ein weiterer Punkt ärgert Magnus Mayer, Sprecher der FDP-Fraktion im Mobilitäts- und Wirtschaftsausschuss: „Gefordert wurde im Antrag der Regierungskoalition, dass die Planungen fortgesetzt und noch in diesem Jahr die Planungsvarianten der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Das erstaunt nun wirklich. Schließlich gibt es bereits Planungsvarianten – und es gab bereits eine Bürgerbeteiligung und dabei auch ein klares Votum.“

FDP: Berner Heerweg ist Schlagader durch den Bezirk

„Uns ist es wichtig“, so Mayer, „den Verkehrsfluss auf einer so wichtigen zentralen Route auch in Zukunft sicherzustellen. Deshalb fordern wir das Bezirksamt dazu auf, das Ergebnis der Bürgerbeteiligung als Planungsgrundlage zu nutzen und auch endlich zu realisieren.“

Der Berner Heerweg sei eine Schlagader durch den Bezirk, die bei weitem mehr Menschen betreffe als nur die unmittelbaren Anwohner. Zudem biete sie ausreichend breiten Raum, um für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger sowie Parkende eine attraktive und sichere Lösung zu ermöglichen.

Es dränge sich der Verdacht auf, dass die Bürgermeinung mancherorts den eigenen Zielen im Weg stehe, so die FDP-Abgeordneten. Bereits bei anderen Straßenbaumaßnahmen wie Wellingsbütteler Landstraße und Karlshöhe habe die Straßenverkehrsbehörde zurückrudern müssen. Politik gegen die Bürger sei kein gesunder Weg; das gelte auch für den Berner Heerweg, so die FDP.