Hamburg. Das Senatsprogramm zur Sanierung Hamburger Plätze macht's möglich. 2019 wird fein geplant, 2020 gebaut. Doch reicht das Geld?

Das lange Warten soll ein Ende haben. Die im Konsens mit den Bürgern vor Ort erarbeitete Neuplanung für den Saseler Markt soll jetzt umgesetzt werden. 2019 werde die seit 2012 vorliegende Konzept-Planung durch eine "Feinplanung" ergänzt, 2020 werde gebaut. Das verkündete die rot-grüne Koalition im Bezirk Wandsbek. Bezahlt werden soll der Umbau aus dem Senatsprogramm für die Sanierung der Hamburger Plätze. Doch leise Zweifel bleiben.

Die rot-grüne Koalition im Bezirk äußerte sich befriedigt und sprach von der Umsetzung eines weiteren Versprechens aus dem Koalitionsvertrag. SPD-Fraktionschefin Anja Quast: "Ich freue mich, dass die Saselerinnen und Saseler nun einen nach ihren Wünschen gestalteten Platz bekommen." Grünen-Fraktionschef Oliver Schweim lobte den Senat für die neu eröffnete Möglichkeit, jetzt mithilfe des städtischen Sanierungsprogramms für die Hamburger Plätze den Umbau in Sasel stemmen zu können.

2007 starteten die Planung – Streit um Parkraum

Im Wesentlichen soll die kleine Straße "Saseler Markt" auf das gleiche Niveau wie der Platz gebracht und dabei weiter verkehrsberuhigt werden. 2007 hatte der Bezirk eine erste Studie beauftragt. Sie empfahl der Politik, den Marktplatz umbauen zu lassen. Der mit rückläufigen Umsätzen kämpfende Einzelhandel brauche ein attraktives Umfeld, um gegen die übermächtige Konkurrenz des nahen Alstertal-Einkaufszentrums (AEZ) bestehen zu können. Doch die nahezu autofreien Pläne fielen dem Aufschrei der Händler und Parkraumverteidiger zum Opfer. 2012 kam die mit diversen Initiativen aus dem Stadtteil überarbeitete Fassung mit anschließender Nachbesserung in Sachen Parkplätze und Beschlussfassung in der Bezirksversammlung. 300.000 Euro standen fortan für die Feinplanung bereit, 2016 kamen noch einmal rund 127.000 Euro dazu.

Die Zahl der Parkplätze sinkt demnach auf 90, an der vorderen Spitze des Platzes gegenüber der Einmündung Waldweg soll ein Mini-Park entstehen. Außerdem soll der Platz für Veranstaltungen und die Marktbeschicker technisch aufgerüstet und attraktiver werden. Doch in Sachen "Feinplanung" passierte – nichts. Die Politik fasste 2014 nach, lief aber im Amt ins Leere. Der Personalmangel und die fehlende Priorisierung des Baumaßnahme ließen den Start der Feinplanung nicht zu, hieß es. Selbst für eine Fremdvergabe des Auftrags fehlten die Mitarbeiter.

Möglicherweise muss der Bezirk Geld nachschießen

Das sei jetzt anders, sagte der Alstertaler SPD-Bezirksabgeordnete André Schneider. Zwar sei die Personallage in den Bezirksämtern noch immer angespannt, aber dem Saseler Markt stünden die vakanten Bauingenieursstellen nicht mehr im Wege.

Der Senat stellt aber insgesamt nur 10 Millionen Euro für insgesamt 13 Plätze in sieben Bezirken zur Verfügung, heißt es in seiner Mitteilung vom 23. Oktober 2018. Und das könnte für die angekündigten 13 Plätze durchaus knapp werden: Für den Umbau des Saseler Marktes wurden schon 2013 gut 2 Millionen Euro veranschlagt. Und der Bezirk Mitte würde gern den Gerhard-Hauptmann-Platz renovieren. Die Wandsbeker SPD geht für den Saseler Markt dennoch von einem Baubeginn im Jahr 2020 aus und will dabei die bestehende Planung von 2012 umsetzen. Schließlich habe der Bezirk Wandsbek nur einen einzigen Platz angemeldet bei den Geldgebern aus der Landespolitik, sagte Schneider. Möglicherweise aber müsse der Bezirk am Ende noch Geld dazu geben.