Volksdorf. Ende des Monats schließt die Postbankfiliale an der Weißen Rose - Ein wenigstens provisorischer Ersatz für Brief- und Paketpost wird noch gesucht

Die Volksdorfer Postbankfiliale an der Weißen Rose schließt Ende März. Der Vermieter habe den Mietvertrag nicht verlängern wollen, sagte Ralf Palm, Sprecher der Postbank. Das Unternehmen wolle aber am Standort festhalten und suche ein neues „Geschäftslokal“ in der näheren Umgebung. Bisher konnte jedoch noch keines gefunden werden.

„Das ist eine ganz schlechte Nachricht für den Stadtteil“, sagte der Volksdorfer CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Thilo Kleibauer. „Die Informationspolitik der Post ist katastrophal.“ Seit einem Jahr liefen Gespräche mit dem Vermieter. Seit einem Jahr bekunde die Post ihr Interesse am Standort. Kleibauer: „Dafür wirkt die Post ziemlich planlos. Es muss jetzt schnell Klarheit über eine Ersatzlösung hergestellt werden.“

Auch der SPD-Wahlkreisabgeordnete, Fraktionschef Andreas Dressel, äußerte sich „sehr verärgert. Volksdorf ohne Post – das ist nicht hinnehmbar.“

Die gesetzlich vorgeschriebene frühzeitige Mitteilung zur Filialänderung an die Stadt Hamburg hat es noch nicht gegeben, die Post ist laut „Postuniversaldienstleistung“ dazu verpflichtet, in Städten für Kunden innerhalb eines Radius von 2000 Metern erreichbar zu sein. Sie muss jetzt ein Ersatzangebot schaffen, das allerdings einen geringeren Leistungsumfang haben darf.

Daran arbeitet der lokale Postdienstleister in Hamburg. „Wir suchen kurzfristig einen Übergangsstandort für den Postshop und die Zustellung“, sagte die Regionalsprecherin der Deutschen Post / DHL, Maike Wintjen. „Wir haben auch schon bei der Stadt angefragt, ob eine Containerlösung denkbar wäre.“ Die Kunden sollen möglichst keine längere Versorgungslücke hinnehmen müssen. Die Bankdienstleistungen entfielen dann allerdings bis auf Weiteres.

Den denkmalgeschützten Klinkerbau an der Weißen Rose 19 übernimmt die Sparkasse Holstein. „Wir werden zügig mit dem Umbau beginnen und hoffen, noch Ende 2016 eröffnen können, sagte Björn Lüth, Sprecher der Sparkasse Holstein. Der Denkmalschutz sei dabei „kein Problem, sondern eine Herausforderung“, der Bauantrag bereits gestellt.

Die Sparkasse Holstein will in Richtung Hamburg wachsen und wird am 1. April in der Bramfelder Marktplatzgalerie neu eröffnen. Schon 2014 hatte sie in Rahlstedt eine Filiale in eigener, neuer gebauter Immobilie an den Start gebracht. Die Maßgabe sei bis auf Weiteres eine neue Filiale pro Jahr, sagte Lüth.

Nach Rahlstedt werden jetzt auch viele Volksdorfer Postbank-Kunden pilgern müssen. „Ich brauche allerdings 30 Minuten mit dem Fahrrad dahin“, sagte Postbank-Kunde Udo Beier. „Schade, dass das Netz immer mehr ausgedünnt wird.“