Laute Eröffnungsfeier der Radrennfahrer in Farmsen soll im Umkreis von 1,5 Kilometern gut zu hören gewesen sein. Nach einem bösen Beschwerdebrief bietet die SPD den Nachbarn ein Krisengespräch an

Farmsen Die neue BMX-Bahn am Farmsener Neusurenland hat heftige Beschwerden ausgelöst. Die Eröffnungsveranstaltungen mit Sportsenator Michael Neumann, Musik und mehreren Radrennen am Wochenende 27. und 28 September sei 1,5 Kilometer weit im Stadtteil zu hören gewesen. Anwohner der Straßen Meilerstraße, Ortsteinweg und Feldschmiede haben Unterschriften gesammelt und ihre Bitte um Abhilfe an den Bürgermeister und das Bezirksamt Wandsbek geschickt.

Neu gebaute Sportanlagen unterliegen laut Bundesimmissionsschutzgesetz wesentlich schärferen Lärmvorschriften als die sogenannten Altanlagen, die einen Bonus zugebilligt bekommen. Wer neu baut oder eine alte Anlage saniert, darf anschließend nur noch halb so laut sein. Deshalb müssen oft zusätzliche Lärmschutzeinrichtungen gebaut werden, um die neuen Sportanlagen auch voll nutzen zu können. Das Unterschätzen der Lärmproblematik hat in der Vergangenheit regelmäßig zu Einschränkungen geführt.

„Vor allem die Musik und die Durchsagen während der Veranstaltung und der anschließenden Siegerehrung waren unerträglich“, sagt Anwohnerin Susanne Jaehdeke. „Bei uns haben die Wände vibriert.“ Die Räder seien allerdings gar nicht zu hören gewesen, der Jubel kaum. „Und das stört auch nicht, das sind wir von den Fußballplätzen nebenan ja gewöhnt. Aber wer Wettkämpfe veranstaltet, muss doch nicht den ganzen Tag durchs Mikrofon rufen!“

Die Senatskanzlei verwies ans Bezirksamt Wandsbek, das wiederum eine Prüfung zusicherte. Die Abendblatt-Anfrage bei der Radsport-Gemeinschaft ergab, dass das Amt auf Antrag der Radsportgemeinschaft eine Genehmigung für die Beschallung an beiden Tagen erteilt hatte. Die SPD-Fraktion hat die Anwohner zu einem Gespräch eingeladen. Auch der Vorsitzende der Radsportgemeinschaft, Wolfgang Strohband, kündigte an, mit den Anwohnern Kontakt aufnehmen zu wollen. (axö)