Die Entscheidung, welche der vier Varianten zum Zuge kommt bei der Bebauung der Eilbeker Dreiecksfläche an der Hasselbrookstraße, fällt erst nach der Wahl. Derweil blüht der Protest auf der Wiese.
Wieder vertagt. Vor der Wahl rührt sich nichts mehr in Sachen Bebauungsplan Eilbek 15. Die umstrittene Bebauung der Dreicksfläche zwischen Hasselbrook-, Papenstraße und Peterskampweg konnte wegen zu ungenauer Visualisierungen der vier Planungsvarianten erneut nicht überzeugen. Verwaltung und Bauherrr, die Deutsche Immobilien Development GmbH, müssen auf Antrag der Grünen im Wandsbeker Planungsausschuss noch einmal nachbessern, damit die Unterschiede der Varianten auch im Zusammenspiel mit der viergeschossigen Bestandsbebauung besser erkennbar werden. Die wesentlich weitergehenden Forderungen der Bürgerinitiative an die Politik blieben ohne Wirkung.
„Eilbek wehrt sich“ will die 4000 Quadratmeter große Grünfläche am liebsten grün lassen. Es gilt aber als ausgemacht, dass die gepanten 60 Wohnungen mit einer Kita für 60 Kinder gebaut werden. Den Protest und das sich anbahnende Bürgerbegehren vor Ort hatte das Bezirksamt nach oben gemeldet. Daraufhin wies der Senat den Bezirk am 13. Dezember 2013 an, die 60 Wohnungen plus Kita zu bauen. Diese offenbar unter tätiger Mithilfe des Bezirksamtes zustande gekommene „Anweisung“ ließ das drei Tage später beantragte, aber bereits angekündigte Bürgerbegehren ins Leere laufen: Der Bezirk konnte sich für unzuständig erklären, weil die Entscheidungskompetenz in Richtung Senat verlagert worden war.
Der Abschied von der Grünfläche hat begonnen. Mit Mahn-Pflanzungen zum Tag des Baumes haben Unbekannte auf der Dreiecksfläche ihren wachsenden Protest versinnbildlicht. Die für Eilbek neue Protestkultur trägt jedoch jenseits der Wiese noch keine Früchte.
Die rot-grüne Koalition in Wandsbek ließ auch jetzt wieder keinen Zweifel daran, dass es eine der vier Varianten werden wird und eine Verringerung der Baumassen nicht in Frage kommt. Trotzdem sahen sich die Koalitionäre außerstande, aus den vorgelegten Varianten eine auszuwählen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der bebauten Grundfläche und in der Höhe. Um möglichst viele Bäume zu retten, könnte weniger Fläche mit dafür höheren Gebäuden bebaut werden, um auf die vorgegebene Wohnungszahl zu kommen. Bis zu sechs Geschosse stehen in Rede. Das entspricht der Höhe des Bunkers gegenüber.
Da die vorgelegten Varianten ohnehin noch genauerer Ausarbeitung bedürfen und die Konzentration auf einen Favoriten nach informellen Gesprächen auch ohne Beschluss möglich ist, kostet die Vertagung im Ergebnis keine Zeit. Die CDU monierte an der Seite der Bürgerinitiative die „Mißachtung der Willensbildung vor Ort“, die mit dem Verhalten des Bezirksamtes hadernden Grünen demonstrierten mit der Vertagung ihren Willen zu sorgfältigster Abwägung sämtlicher Aspekte. Der Grunddissens mit „Eilbek wehrt sich“ blieb derselbe. Über Abstriche an der Baumasse soll nicht gesprochen werden.
Der Abschied von der Grünfläche hat begonnen