Gut ein Jahr lang hatten die Initiativen vor Ort über die Zahl der Parkplätze gestritten. Die Mehrheit drohte mit einem Bürgerbegehren. Jetzt sind alle mit 90 Stellplätzen einverstanden.

Sasel Am Saseler Markt ist Einigkeit hergestellt. Jetzt sollen es 90 Parkplätze werden. Im Streit um das Konzept für die Umgestaltung des Saseler Marktes hatten die im Kommunalen Forum vereinigten Bürgervereine und Initiativen zuletzt ultimativ 97 Parkplätze entlang der Ladenzeile und auf der Marktfläche gefordert. Dagegen stand die kleine „Initiative Für ein lebenswertes Sasel“, die nur jene 64 Stellplätze zulassen wollte, die die alte Rahmenplanung für die Ortsmitte vorsah. Jetzt haben sich die Bürgervertreter unter Vermittlung der rot-grünen Koalition im Bezirk verständigt. Die Bezirksversammlung wird das Konzept heute Abend beschließen.

Das Kommunale Forum, in dem die beiden Saseler Bürgervereine, die Kirchengemeinde und die Interessengemeinschaft der Geschäftsleute organisiert sind, hatten im Vorfeld der Wahlen zur Bezirksversammlung im Mai mit einem Bürgerbegehren gedroht. Sie wollten, dass die Bezirkspolitik entscheidet, was im Saseler Ortszentrum geschehen soll. Die Politik und das Bezirksamt hatten das bisher mit dem Hinweis auf die Uneinigkeit der Saseler vermieden. Der Schwarze Peter lag somit in Sasel, die Hängepartie dauerte mittlerweile schon länger als ein Jahr. Vor dem Hintergrund er aufgebauten Drohkulisse gelang es jetzt der Koalition, die „Initiative Für ein lebenswertes Sasel“ zum Einlenken zu bewegen.

„Wenn wir so viel Geld in die Hand nehmen möchten wir gern, dass vor Ort auch Einigkeit hergestellt wird“ sagte Die SPD-Fraktionschefin Anja Quast. „Ich freue mich, dass das gelungen ist.“ Barbara Kretzer von der „Initiative Für ein lebenswertes Sasel“ sagte, dass ihre Initiative „gegen die eigene Überzeugung“ jetzt 46 statt 38 Parkplätze auf der Marktfläche mittrage. „Wir wollten das Projekt nicht mehr länger blockieren. Und die andere Seite hat sich ja auch bewegt.“ Das Kommunale Forum reagierte mit Erleichterung. Jetzt könne man nach vorn sehen, sich um die Ausführungsplanung bemühen und sehen, wo das Geld für die Umgestaltung herkommen kann, sagte Kirchenvorstand Jörg Peters. Für die Feinplanung stehen 300.000 Euro bereit, der Umbau soll zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro kosten.

Das vom Planungsbüro Arbos vorgelegte Konzept sieht eine Renovierung der Straße Saseler Markt samt Bürgersteigen und angrenzender Wochenmarktfläche vor. Es soll ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich eingerichtet werden. Die Stadtplaner von „Arbos“ reduzierten dafür die Stellplätze am Saseler Markt von damals 119 auf 64. Das war der Mehrheit der Bürgerinitiativen und -organisationen deutlich zu radikal. Nur „Für ein lebenswertes Sasel“ forderte bis zuletzt die Umsetzung der Arbos-Planung.

Das vom Kommunalen Forum vorgelegte modifizierte Arbos-Konzept sah 97 Stellplätze vor. Die jetzt erfolgte Einigung lässt die umkämpfte Kehre frei von Parkplätzen und streicht auch gegenüber der Einmündung der Straße Dweerblöcken einige Stellplätze. „Das lässt die Blickachsen frei“, sagte Quast.