Hamburg. Bei unseren Feiern muss man trinkfest sein und möglichst viele Fußballregeln kennen, wenn man in der Männerrunde mithalten möchte.

Ich liebe Familienfeste, besonders bei meinen Schwiegereltern, die eine große Verwandtschaft haben, sodass bei besonderen Anlässen schon mal um die 25 Angehörigen zusammenkommen. Dort habe ich das erste Mal Bekanntschaft mit einem Kümmel-Schnaps gemacht, deren Annahme man nicht verweigern durfte und zugegeben nach einem deftigen Landessen auch ganz guttut.

Bei der Konfirmation der Cousine schlief ich unter dem Kirschbaum ein

Doch unvergessen für alle war die Konfirmation der jüngeren Cousine meines Mannes, die an einem heißen Aprilsonntag vor rund 30 Jahren gefeiert wurde. Ich sollte da in die Verwandtschaft eingeführt werden. Und Schnaps am Nachmittag war ich nicht gewohnt. Ich schlief infolgedessen friedlich unter einem Kirschbaum ein. Ob ich Geräusche von mir gegeben habe, weiß ich nicht mehr, aber noch heute ist diese Geschichte immer für eine Anekdote unter der Verwandtschaft gut.

Inzwischen bin ich zum Glück abgehärtet und sag auch mal Nein zu einem Kümmel

Inzwischen bin ich etwas abgehärtet und habe auch genügend Selbstbewusstsein, um Schnaps-Runden auszulassen. Was mir aber auffällt, ist, dass sich bei diesen Treffen irgendwann Grüppchen bilden – die der Männer und die der Frauen. Wir Frauen reden über viele Dinge: Kindererziehung, Mode, das Essen, Beziehungen etc.

Mehr zum Thema

Bei den Männern gibt es immer nur ein Thema: Fußball! Nun spielt die Hälfte von Stefans angeheirateten Cousins Fußball und die meisten anderen schauen es regelmäßig. Ich habe auch da versucht mitzuhalten, habe mir Kenntnisse über Abseits, Rote oder Gelbe Karten angeeignet, angefangen, Fußballer- und Trainernamen zu unterscheiden - und habe aufgegeben. Das ist mir einfach zu einseitig, da lege ich mich doch lieber gemütlich unter einen Kirschbaum.