Hamburg. Manche Hamburger Schulen fördern das freiwillige Engagement der Kinder. Sie lernen dadurch, dass sie selbst etwas gegen Armut tun können.
Wir hatten mal einen amerikanischen Austauschschüler und für den war es ganz selbstverständlich, dass er sich sozial sehr engagiert. Das gehöre in vielen US-Highschools zum Schulalltag, erzählte er.
Die St. Ansgar Schule organisiert jedes Jahr einen Wohlfühlmorgen für Obdachlose
In Hamburg kenne ich einige Schulen, die ihre Schüler explizit auffordern, sich ehrenamtlich zu engagieren. Vorbildlich dafür ist das Gymnasium Eppendorf, das mit seiner Initiative Hege Helping Hands immer dort anpackt, wo Hilfe gebraucht wird. Auch die St. Ansgar Schule organisiert jedes Jahr einen Wohlfühlmorgen für Obdachlose, und für manche Schüler ist das soziale Engagement dieser Einrichtung sogar der Grund, warum sie sich dort einschulen lassen. Manchmal gibt es an Grundschulen einen kurzen Benefiz-Lauf, den Lehrer organisieren, mal verkaufen Schülerinnen selbst gemachte Kekse für ein Projekt.
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Egal, wie klein das Engagement ist, es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche schon früh erkennen, dass es viel Armut um sie herum gibt und sie etwas dagegen tun können. Deswegen rufen wir immer ab Oktober Kinder jeden Alters auf, für unsere Weihnachtspäckchen des Abendblatt-Vereins, die an Alte und Einsame in der Stadt gehen, zu malen. Denn dann sprechen Erzieherinnen und Lehrer über diejenigen, denen es Weihnachten nicht gut geht und die sich über jedes Geschenk für die Seele freuen.