Hamburg. Die Beamten waren auf der Suche nach einem mutmaßlichen Einbrecher. In dessen Wohnung stießen sie aber auf etwas ganz anderes.

Auf der Suche nach einem mutmaßlichen Einbrecher haben Beamte der Hamburger Kriminalpolizei am Dienstagmorgen im Phoenix-Viertel unverhofft einen riesigen Drogenfund gemacht. In einer Mietwohnung dehnte sich offenbar über den gesamten Wohnraum eine Marihuanaplantage aus.

Nach Angaben eines Sprechers der Polizei Hamburg rückten Beamte des Einbruchsdezernats gegen 10.30 Uhr zur Lassallestraße in Harburg an, um einen Durchsuchungsbeschluss zu vollstrecken.

Polizei Hamburg macht zufällig riesigen Drogenfund

Im zweiten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses trafen sie aber nicht den gesuchten Wohnungsinhaber an, sondern einen 30 Jahre alten Untermieter – und mehrere Hundert Cannabis-Pflanzen sowie etwa drei Kilogramm bereits geerntetes Marihuana.

Daraufhin alarmierten die Polizeikräfte ihre Kollegen vom Drogendezernat, die bis zum Abend damit beschäftigt waren, die Plantage abzubauen und die Pflanzen sowie weitere Beweismittel sicherzustellen. Sogar ein Lkw musste anrücken. Der Einsatz dauerte insgesamt neun Stunden an.

Der eigentlich gesuchte 34-Jährige wurde währenddessen gegen 12.45 Uhr in einer Wohnung an der nahen Wilhelmstraße aufgesucht und vorläufig festgenommen. Er wurde später mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern an.

Phoenix-Viertel fällt immer wieder durch Gewalttaten auf

Das etwa 20 Hektar umfassende Phoenix-Viertel in Harburg, in dem gut 5000 Menschen leben, gerät immer wieder durch Drogenfunde und Gewalttaten in die Schlagzeilen. Kaum ein sozialer Brennpunkt in der Stadt fällt so stark auf.

Zwar gibt es dort neben Wohnungen gut 37 gewerblich genutzte Flächen, klassische Ladengeschäfte sind aber die absolute Ausnahme. Sogenannte Kulturvereine, Barber-Shops, Spielhallen oder Wettläden herrschen dagegen vor. In solchen Läden hat das Landeskriminalamt in der Vergangenheit immer wieder Treffpunkte der kriminellen Einbrecherszene ausgemacht.