Hamburg. Eine Schwanenfamilie auf Abwegen und die Online-Einsatzbeschreibung der Polizei Hamburg sorgten für eine Rassismus-Debatte.
Für den Tweet zu einem Einsatz in Billstedt wurde die Polizei Hamburg am Montag scharf kritisiert. Die Beamten berichteten dort von einer verirrten Schwanenfamilie, die sie nach eigenen Angaben mit "Begleitschutz" von der Haltestelle Kirchsteinbek zur Bille gebracht haben.
Auf dem dazu veröffentlichten Bild sind mehrere weiße Schwäne zu sehen, die in einer Reihe neben einem Polizeiwagen herlaufen. Dazu schrieben die Beamten: "Hätten wir übrigens auch für schwarze Schwäne gemacht!"
Polizei Hamburg twittert über Schwäne – und Rassismus
Damit spielte das Online-Team auf Vorwürfe von Racial Profiling und rassistischer Polizeigewalt an, die unter anderem im Zusammenhang mit Ingewahrsamnahmen bei einer "Black Lives Matter"-Demonstration Anfang Juni laut wurden.
Twitter-Nutzer bezeichneten den Satz als "indiskutabel" und "überflüssig". Dieser erwecke den Eindruck, dass die Beamten die Thematik "ins Lächerliche" ziehen würden, so eine Nutzerin.
Polizei: "Sensibilität des Themas offenbar unterschätzt"
Innerhalb einer Stunde wurde der Tweet mehr als hundertmal kommentiert. Die Polizei reagierte online auf die Kritik: "Unser Anliegen war es, metaphorisch erneut deutlich zu machen, dass wir für alle da sind und unsere Maßnahmen unabhängig von Aussehen, Geschlecht, Herkunft oder religiösem Hintergrund einer Person treffen", schrieben die Beamten.
Man habe "die Sensibilität des Themas offenbar unterschätzt und nicht das nötige Fingerspitzengefühl bewiesen", heißt es weiter in dem Statement, das ebenfalls auf Twitter veröffentlicht wurde. Der ursprüngliche Text sei daher gelöscht worden.