Hamburg. Soko “Schwarzer Block“ veröffentlicht am Montag Bilder von Tatverdächtigen der G20-Krawalle. Sie werden auch im Ausland vermutet.
Mit einer Öffentlichkeitsfahndung in bislang nicht durchgeführtem Umfang sucht die Soko „Schwarzer Block“ ab Montag nach Tätern, die an Ausschreitungen während des G20-Gipfels beteiligt gewesen sein sollen. Bislang wurden Beschlüsse in rund 100 Fällen erwirkt, in denen mit Bildmaterial gefahndet werden soll.
Die Gesuchten werden fünf Komplexen zugeordnet. Dabei geht es um die Ausschreitungen am Rondenbarg, Ausschreitungen am Rande der Demo „G20 not Welcome“, die Brandstiftungen an der Elbchaussee, sowie jeweils um Gesuchte im Zusammenhang mit Plünderungen und mit Flaschen- und Steinwürfen auf Polizisten.
Spur führt zu militanter linksextremer Szene im In- und Ausland
Die Fotos sind von Ermittlern aus gigantischen Datenmengen gefiltert worden, die der Polizei im Zusammenhang mit den Krawallen zur Verfügung gestanden haben. Dabei handelt es sich nicht nur um Aufnahmen der Beweissicherungstrupps der Polizei, sondern auch um privates Material sowie um Aufnahmen aus Überwachungskameras, etwa aus öffentlichen Verkehrsmitteln, die fliehende Täter nach Ausschreitungen zeigen sollen. In vielen Fällen hatten sie ihre Vermummungen abgelegt.
Vor allem im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am Rondenbarg und auf der Elbchaussee, aber auch bei der Demonstration gehen die Ermittler davon aus, dass die Gesuchten aus der militanten linksextremen Szene im In- und Ausland stammen.
Zahlreiche Krawallmacher auch unpolitisch
Bei den Plünderungen im Schanzenviertel waren auch zahlreiche unpolitische Krawallmacher dabei. Zunächst waren vor allem Randalierer namhaft gemacht worden, die die Ausschreitungen als Möglichkeit für Diebstähle oder Gewalt gegen Polizisten genutzt hatten. Bei der jüngsten Aktion der Soko „Schwarzer Block“, einer bundesweiten Razzia, waren dagegen ausschließlich Wohnungen von bekannten Linksextremisten durchsucht worden.
Unterdessen geht die Aufarbeitung der G-20-Ausschreitungen vor Gericht weiter. Am 21. Dezember wird das Amtsgericht gegen einen Angeklagten verhandeln, der Flaschen auf Polizisten geworfen haben soll.