Hamburg. Erkan U. soll auch Pistolen mit in die U-Bahn und zum Tätowierer genommen haben. Der 37-Jährige ist in Haft und entmachtet.
Es war ein spektakulärer Einsatz des Mobilen Einsatzkommandos (MEK): Am 4. Dezember 2015 stürmten die bis an die Zähne bewaffneten Elite-Polizisten das Penthouse eines Wohnhauses an der Hoheluftchaussee, sie schlugen mehrere Scheiben ein und warfen drei Blendgranaten. Eine halbe Stunde nach Einsatzbeginn, um 11.30 Uhr, wurde der damalige Boss des Hamburger Rocker-Clubs Mongols MC abgeführt.
Von Mittwoch an muss sich Erkan U. vor dem Schöffengericht wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Der einstige Chef der Hamburger Mongols ist längst entmachtet worden, seine Gang selbst nach etlichen Razzien und Festnahmen in Hamburg nur noch mit einer Handvoll Gefolgsleuten vertreten, wie Insider berichten.
Erkan U. sitzt in Haft
Laut Staatsanwaltschaft muss sich der 37-Jährige wegen unerlaubten Besitzes und Führens von halbautomatischen Kurzwaffen nebst Munition verantworten. Bei diesem Einsatz und bei einem vorherigen Ende Juli 2015 waren in seiner Wohnung halbautomatische Pistolen der Marken Norinco und Glock gefunden worden. Zudem soll Erkan U. im April 2015 mit einer in seiner Kleidung verborgenen Waffe die U-Bahn benutzt und im September 2015 eine halbautomatische Pistole einer Frau in einem Tattoo-Studio vorgehalten haben. Aktuell sitzt er wegen eines Bewährungs-Widerrufs in Haft.