Hamburg. Es ging um Pistolen, Schalldämpfer und ein Gewehr: Heute Morgen hat die Hamburger Polizei Wohnungen in Pinneberg und Osdorf gestürmt.
Weiterer Schlag für die Führungsebene der Rockergruppe Mongols: Am frühen Mittwochmorgen hat das Mobile Einsatzkommando (MEK) der Hamburger Polizei Mongols-Vizechef Reza J. (34) wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verhaftet. Grundlage für die Verhaftung waren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Soko Rocker.
Seiner Verhaftung voraus gegangen war im vergangenen November die Festnahme einer 26 Jahre alten Frau, die versucht hatte, ein Gewehr, zwei Pistolen mit Schalldämpfern sowie Munition in einem Bus aus der Schweiz nach Hamburg zu schmuggeln. Die 26-Jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg und die Soko Rocker kamen bei ihren Ermittlungen auf die Spur von Reza J., der nach Erkenntnissen der Ermittler Auftraggeber für den Schmuggel der illegalen Waffen nach Hamburg sein soll. Der Tatverdächtige soll zudem im vergangenen Oktober zwei 29 und 33 Jahre alte Männer mit einer Pistole bedroht haben.
Reza J. gilt als heimlicher Anführer der Mongols
Reza J. ist Hamburgs Vizechef der Mongols, gilt bei den Ermittlern der Soko inzwischen aber als ihr heimlicher Anführer, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Zuvor war der 34-Jährige Mitglied der Hells Angels in der Schweiz, um dann die Seite zu wechseln – zu den verfeindeten Hamburger Mongols.
Der Beschuldigte wurde vom MEK in einer Wohnung in Pinneberg überwältigt und verhaftet. Dort stellten die Beamten zudem geringe Mengen Marihuana, verschreibungspflichtige Anabolika (Clenbuterol und Testosteron), einen geladenen Revolver, ein Messer, einen Schlagring sowie weitere Beweismittel sicher. Parallel wurde eine Wohnung in Osdorf überprüft – dort allerdings nichts gefunden. Untersuchung und Auswertung der sichergestellten Gegenstände dauern an.