Hamburg. Spitzenreiter war ein Autofahrer, der mit Tempo 140 durch eine 80er-Zone fuhr. Insgesamt zieht die Hamburger Polizei eine positive Bilanz.

Nach dem bundesweiten Blitzmarathon am Donnerstag zieht die Hamburger Polizei eine positive Bilanz. Knapp 400 Polizeibeamte haben an 191 Standorten 18 Stunden lang Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Die Beamten stellten insgesamt 2.060 Geschwindigkeitsverstöße fest. Im vergangen Jahr waren es 2350 Verkehrssünder, allerdings dauerte da der Blitzmarathon auch sechs Stunden länger.

Fünf Fahrverbote – zwei aufgrund von Drogen-Einfluss

Spitzenreiter war ein Autofahrer auf der A7. Er wurde bei der Elbtunnelausfahrt Richtung Süden mit 140 Stundenkilometern in einer Tempo-80-Zone erwischt. Ihm drohen 320 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein zweimonatiges Fahrverbot. Ein weiterer Fahrer, der bei erlaubten 30 km/h mit 78 km/h unterwegs war, wird mit 200 Euro Bußgeld und zwei Punkten zur Kasse gebeten. Auf ihn wartet außerdem ein Monat Fahrverbot.

Ebenso auf der A7 wurde ein Motorradfahrer erwischt, der mit 125 km/h an der Anschlussstelle Schnelsen vorbeifuhr. Zudem überholte der Mann mehrfach rechts und nötigte so andere Fahrer zum Abbremsen. Den Führerschein konnte der Verkehrssünder direkt bei der Polizei lassen. Außerdem gab es eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs.

Ein 37-jähriger Autofahrer fiel im Elbtunnel nicht nur mit 105 km/h auf, sondern auch mit entsprechenden Anzeichen auf Drogen-Einfluss. Ein Drogentest fiel positiv aus. Der Fahrer hatte seinen Führerschein erst 2014 wiederbekommen, nachdem er ihn wegen eines Drogendelikts hatte abgeben müssen. Auch bei der Überprüfung eines Pkw-Fahrers an der Messstelle Märkerweg stellten die Beamten fest, dass der Fahrer vermutlich unter dem Einfluss von Drogen stand. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen.

Kinder als Warner und Mahner

Der Blitzmarathon war aufgrund der Trauereier für die Opfer des abgestürzten Germanwings-Fluges am Freitag sechs Stunden kürzer, als die Jahre zuvor.

Bundesweit kontrollierten mehr als 13.000 Polizeibeamte Auto- und Motorradhahrer an 7000 Stellen. Wo geblitzt wurde in Hamburg, konnten die Bürger selbst mitbestimmen. Insgesamt 1052 Mails und 427 Anrufe mit Vorschlägen waren eingegangen.

Einschließlich der 20 stationären Blitzer sind in Hamburg 394.033 Fahrzeuge durch die Messstellen gefahren. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Die aufgenommenen Bürgerwünsche für die Auswahl der Standorte werden auch über den Tag des Blitzmarathons hinaus eine große Rolle spielen“, sagte Polizeivizepräsident Reinhard Fallak.

Im Rahmen des Blitzmarathons verband die Hamburger Polizei die Durchführung mit der Aktion „Rücksicht auf Kinder ... kommt an!“. So wurden zusammen mit Schülern Verkehrskontrollen durchgeführt und die betroffenen Autofahrer auf ihr Verhalten angesprochen.