Hamburg. Auch bei der zweiten Auflage wird die Polizeiaktion multimedial begleitet. Besonders hervor tut sich ein lustiger Franzose.

Mit 13.000 Beamten will die Polizei am Donnerstag bundesweit verstärkt Raser ausbremsen. Flinke Finger sind am Tag des Blitzmarathons allerdings nicht verboten. Und so hauen die Internetnutzer fleißig in die Tasten und lassen sich über die erstmals auch zeitgleich in 20 weiteren europäischen Ländern durchgeführte Aktion aus. Bei Twitter hat das Hashtag #Blitzmarathon wie bei seiner Premiere im September 2013 jedenfalls Hochkonjunktur. Auch, wenn es damals gefühlt ein wenig origineller zuging, gibt es auch diesmal durchaus amüsante Kommentare.

Ein Evergreen ist dabei der Tweet von Nutzer "@Dorfphotograph", der verlauten ließ: "Manche Leute fahren heute so langsam, die werden nicht geblitzt, die werden gemalt."

Andere taten sich mit Tipps hervor, die Verkehrskontrollen erfolgreich zu umgehen. "Bei 500 KM/h wird's für 'nen Blitzer übrigens schwer ein genaues Nummernschild oder Gesicht zu fotografieren. Just sayin'", twitterte etwa "@DarthWeeder420".

Einige wiesen daraufhin, dass sich doch nicht jedes Bundesland am Blitzmarathon beteiligt. "Auf nach Schleswig-Holstein. Die machen beim Blitzermarathon nicht mit", schrieb "@soft_coeur". Die Polizei Schleswig-Holstein hielt sich wegen des Treffens der G7-Staaten raus, in Bayern dauert die Aktion dafür ein paar Tage länger.

Vergeblich wartete "@Aleksandrah" auf einen Starenkasten - und reagierte entsprechend enttäuscht: "Da machste dich zum Blitzermarathon extra hübsch und was ist? Kein Blitzer weit und breit!"

"@philippsteuer" wunderte sich derweil: "Komisch, stehe gerade nackt vorm Dom. Alleine. Sollte heute nicht der Flitzermarathon stattfinden?"

Von einer unglücklichen Blitzerbegegnung wusste "@Aleksch1893" zu berichten. "Kollegin wurde 3 Mal gewarnt: 'Pass auf, Blitzermarathon!'. Wurde geblitzt. Nicht angeschnallt. Wenns dumm läuft, Lappen weg."

Aufklärungsarbeit leistete derweil "@HerrrBursche": "Nein, 30 bei Fuffzich bringt einem kein Guthaben, Leute!" Wohingegen "BundCBerlin" an die Polizei einen Vorschlag für weitere Aktionen richtete: "Einbrechermarathon, Drogendealermarathon, Taschendiebstahlmarathon."

Über die Wirkung des Blitzmarathons gehen die Meinungen übrigens auseinander. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) etwa glaubt, dass Kontrollen jedes halbe Jahr wenig brächten. Für höhere Sicherheit im Verkehr müsse mehr getan werden. Auch die Mehrheit der Bundesbürger erklärte in einer YouGov-Meinungsumfrage: „Am nächsten Tag wird wieder gerast.“

Der ADAC hingegen sieht nach eigenen Worten im Blitzmarathon mit vorher angekündigten Orten der Messstationen eine Möglichkeit, das wichtige Thema der Raserei wieder aufs Tapet zu bringen.

Der lustigste Tweet wurde übrigens aus Frankreich abgesetzt. Der beliebte Aktionskomiker Rémi Gaillard postete ein YouTube-Video, in dem er sich als Blitzerkasten verkleidet an den Straßenrand stellte - aber sehen Sie selbst:

Sehen Sie nachfolgend alle Tweets mit dem Hashtag #Blitzmarathon:

(HA)