Drei Frühgeborene starben durch einen resistenten Keim. Der Vorfall sorgt indes für einen großen Zulauf bei anderen Bremer Krankenhäusern.

Bremen. Nach dem Tod dreier Frühchen wegen eines multiresistenten Keims wird die betroffene Intensivstation des Klinikums Bremen Mitte desinfiziert. 15 Frühgeborene waren verlegt worden, so dass die Station komplett leergeräumt werden konnten. Neben der sogenannten Scheuer-Wisch-Desinfektion der Räume werden auch alle Materialien ausgetauscht, sagte die Pressesprecherin des Krankenhausverbundes Gesundheit Nord am Montag. Es dauere die ganze Woche, bis alles desinfiziert sei. Von mehreren hundert Mitarbeitern werden zudem Stuhlproben untersucht. Auf der Station waren seit August drei Frühchen gestorben, die sich immer mit dem gleichen Bakterium infiziert hatten, weitere erkrankten. Bisher gelang es den Medizinern nicht, die Quelle der Infektion auszumachen.

+++Darmbakterien: Schon 2010 starben Frühchen in Hamburg+++

Mehr Geburten in nicht von Infektion betroffenen Bremer Kliniken

Der Tod der Frühchen im Klinkum Bremen-Mitte sorgt bei den Kreißsälen anderer Bremer Krankenhäuser indes für mehr Zulauf. In den Krankenhäusern Links der Weser und Bremen-Nord seien seit Mittwoch deutlich mehr Kinder geboren worden als üblich, sagte eine Sprecherin des Klinikverbundes Gesundheit Nord. Die Geburten könnten aber noch vom Personal gut bewältigt werden.

Nach dem Tod von drei Frühchen hatte das Klinkum Bremen-Mitte Hochrisikoschwangeren mit der Gefahr einer Frühgeburt von einem Aufenthalt im eigenen Haus abgeraten. Offenbar hätten sich aber auch andere werdende Mütter aus Sorge um die Gesundheit ihres Babys für eine andere Klinik entschieden, sagte die Sprecherin. (dapd/dpa/abendblatt.de)