Dem Geistlichen wird vorgeworfen, zwischen 2004 und 2011 drei Minderjährige im Alter von 9 bis 15 Jahren sexuell missbraucht zu haben.

Braunschweig/Salzgitter. Ein katholischer Pfarrer aus Salzgitter ist wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in 267 Fällen angeklagt worden. Wann der Geistliche vor Gericht kommt, ist noch unklar, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Dienstag mit.

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Derzeit untersucht ein psychiatrischer Sachverständiger, ob der Mann eventuell vermindert schuldfähig ist. Darauf gebe es aber bisher keinerlei Hinweise, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Der 46-Jährige hatte die große Mehrzahl der Taten bereits gestanden. Der Mann sitzt seit Mitte Juli in Untersuchungshaft. Er soll seit 2004 mindestens drei Jungen im Alter zwischen 9 und 15 Jahren missbraucht haben, zu denen er als Gemeindepfarrer Kontakt hatte.

Der Priester war bereits 2006 ins Visier des Bistums Hildesheim gerückt, weil er mit einem Jungen gemeinsam in einem Bett übernachtet hatte. Es sei aber damals keine Rede von sexuellem Missbrauch gewesen, hieß es vom Bistum. Nach einem Protest der Familie wurde dem Geistlichen ein Kontaktverbot auferlegt, das dieser nach Mitteilung des Bistums im Sommer durchbrochen hatte.

Im vergangenen Jahr hatte die Staatsanwaltschaft Hildesheim den Vorfall bereits überprüft, konnte damals aber kein strafbares Handeln erkennen und leitete deswegen auch keine Ermittlungen ein.