Laut Anklage habe der ehemalige Kirchenmitarbeiter mehrfach Jungen sexuell missbraucht. Urteil am Nachmittag erwartet.
Oldenburg. Im Prozess um mehrfachen sexuellen Missbrauch von Jungen hat sich der Angeklagte vor der Urteilsverkündung entschuldigt. "Mir tut es leid, alles was da passiert ist“, sagte der 55 Jahre alte ehemalige Küster am Freitag vor dem Landgericht Oldenburg. Staatsanwältin Manuela Wasmann hatte zuvor eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren gefordert. Dem Angeklagten sei völlig klar gewesen, "dass das, was er macht, verboten war“. Das Urteil soll am Mittag gesprochen werden.
Der Angeklagte hat laut Anklage mehrfach Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren sexuell missbraucht. Sein Verteidiger plädierte auf eine Freiheitsstrafe, die zweieinhalb Jahre nicht überschreiten sollte. Sein Mandant sei vorher nie straffällig geworden und sei umfassend geständig gewesen. Mit den Kindern und Jugendlichen habe er bis heute Kontakt. "Sie haben sich nicht als Opfer gesehen“, sagte Rechtsanwalt Andreas Baer.
Die Staatsanwältin wertete das Geständnis als leicht strafmildernd. Somit habe der Angeklagte "den heute jungen Männern die Aussagen hier erspart“. Allerdings habe er die Aufzeichnungen in seinen Tagebüchern nicht leugnen können. Der ehemalige Mitarbeiter einer evangelischen Kirchengemeinde in Wilhelmshaven hatte alle Handlungen an Kindern und Jugendlichen akribisch aufgeschrieben und archiviert. (dpa)