Der als Milliarden-Mike bekannte Mike W. ist aus der Haft entlassen worden. 2006 war er zu Sicherungsverwahrung verurteilt worden.
Hamburg. Der als „Milliarden-Mike“ bekannte gewordene verurteilte Betrüger Mike W. ist früher als erwartet aus der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel entlassen worden. Wie sein Sprecher Gerhard Müller erklärte, sei W. am Donnerstag um 16 Uhr mitgeteilt worden, dass er eine Stunde später entlassen werde. Ursprünglich sei man auf seine Entlassung in der kommenden Woche eingestellt gewesen, sagte Müller. Der überraschte W. habe zunächst ein Zimmer im Marriott Hotel bezogen, wo er heute auch eine Pressekonferenz geben wolle.
W. war 2006 zu sechs Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Im Oktober vergangenen Jahres nutzte er einen bewachten Ausgang und flüchtete nach Portugal. Später wurde er nach Deutschland ausgeliefert. Allerdings kommt er jetzt wegen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte frei, der entschied, dass Täter, die wegen einfacher Kapitaldelikte in Sicherheitsverwahrung sitzen, freizulassen seien.
Der Fall, der zu der Verhängung der Sicherungsverwahrung geführt hatte, war spektakulär: W. hatte einen reichen Unternehmer mit einem angeblichen Diamantengeschäft über den Tisch gezogen. Drei Millionen Euro habe er dem Mann abgenommen, prahlte W. später. Nach eigenen Angaben muss sich der ehemalige Leiter einer Model-Agentur und Boxpromoter ohnehin um Finanzielles keine Sorgen machen. Geld habe er genug, ließ W. jüngst den "Spiegel" wissen. Ideen, an monetären Nachschub heranzukommen, offenbar auch. Nach seiner Entlassung will der 54-Jährige, der in der Vergangenheit auch schon mal ankündigte, den FC St. Pauli kaufen zu wollen, als Boxpromoter in Dubai einen Namen machen.