Der Serienbetrüger will angeblich ein ehrbares Leben führen. Er fordert im Gegenzug, dass die Sicherungsverwahrung gegen ihn aufgehoben wird.
Fuhlsbüttel. "Milliarden-Mike" hat sich gemeldet. Der Serienbetrüger, bürgerlich Peter Wappler, der sich bei einer Ausführung zur Familie nach Lübeck durch ein Toilettenfenster in Richtung Freiheit verabschiedet hatte (wir berichteten), weilt nach eigener Aussage bereits im fernen Ausland. Er wolle aber nach Hamburg zurückkehren und sich eine "bürgerliche Existenz" aufbauen, ließ er die "Bild" wissen. Dafür müsste ihm der Staat allerdings entgegenkommen. Die gegen ihn verhängte Sicherungsverwahrung müsse aufgehoben werden, fordert Wappler. Worin sein Beitrag zu einer Annäherung bestehen könnte, verriet der Geflüchtete indes nicht.
Mehr als 18 Jahre verbrachte der Hochstapler und Betrüger in Gefängnissen. Immer wenn er gerade aus der Haft entlassen worden war, ersann er sich neue angebliche Geschäftsmodelle, die am Ende alle nur einen Sinn hatten: Wappler reich zu machen. Wegen seiner erheblichen kriminellen Neigung und der Tatsache, dass Wappler offenbar keinerlei Einsicht zeigen konnte, verhängten die Richter bei seiner bislang letzten Verurteilung im Jahr 2004 die Sicherungsverwahrung. Sie hat zur Folge, dass Wappler auch nach Verbüßung seiner Freiheitsstrafe nicht freikommt, sondern nur dann entlassen wird, wenn Gutachter ihm eine Abkehr von alten Einnahmequellen zweifelsfrei bescheinigen. Wappler selbst wusste wohl, dass das schwierig werden würde, wählte die Flucht. Bei dem von zwei Justizbeamten begleiteten Ausflug zerschnitt er in der Toilette seiner Schwester die Fußfesseln und kletterte aus dem Fenster.
Zielfahnder der Polizei Hamburg und schleswig-holsteinische Beamte sind dem Serientäter auf den Fersen. Er selbst sagte der "Bild": "Wenn ich will, schnappen die mich nie. Ich werde mich jetzt erst mal im Ausland von dem ganzen Stress erholen."