Der 54-Jährige entkam seinen Bewachern bei einem Besuch seiner Mutter in Lübeck. Es gibt erste Hinweise aus der Bevölkerung.
Hamburg/Lübeck. Der am Freitag in Lübeck entkommene Hamurger Häftling "Milliarden-Mike" ist weiter auf der Flucht Der Mann war am Freitag während eines Besuches bei seiner kranken Mutter entkommen. Der 54-Jährige sprang aus einem Toilettenfenster der Erdgeschosswohnung, seine durchtrennten Fußfesseln ließ er am Fluchtort zurück. Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein. Der 54-Jährige, der früher in Lübeck gelebt hatte, verbüßt in der Hamburger Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel eine sechsjährige Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung. Er ist wegen Betruges und Urkundenfälschung verurteilt worden, gilt jedoch nicht als gemeingefährlich.
Durchs Toilettenfenster in die Freiheit
Der wegen Betruges verurteilte Hamburger Häftling Peter Mike W. war während eines Besuches bei seiner kranken Mutter entkommen. Dem Häftling war es gelungen, trotz Fußfesseln und Bewachung durch ein Toilettenfenster zu flüchten und mit einem Auto davon zu fahren. Nach Angaben der Hamburger Polizei ist der 54 Jahre alte Gefangene wegen Betruges zu sechs Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
Peter Mike W. hatte vor sechs Jahren in Hamburg im Verlauf eines spekatkulären Betrugsfalles mit anschließendem Prozess zweifelhafte Bekanntheit erlangt: Er ließ sich als "Milliarden-Mike" feiern und kündigte an den FC St. Pauli zu kaufen. Hintergrund war ein Geschäft mit Diamanten, bei dem er einem Geschäftsmann laut Staatsanwaltschaft aberwitzige Versprechungen machte. Trotzdem zahlte das Opfer mehrere 100.000 Euro an W. Doch aus dem Geschäft mit den Diamanten wurde nichts. Der Geschäftsmann erstattete daraufhin Anzeige.
Auch sonst tat Peter Mike W. viel dafür, um auf sich aufmerksam zu machen: Am Gänsemarkt führte er eine "Model-Agentur", ließ sich von TV-Teams beim Shoppen filmen und saß in der Jury bei der Wahl zur Miss Sylt. Auch den FC St. Pauli wollte er angeblich mal kaufen. Seine Rechnung: Die Mannschaft kostet drei Millionen Euro und die Schulden wollte er auch noch übernehmen.
Die Lübecker Polizei leitete umgehend nach seiner Flucht eine Großfahndung ein. Peter Mike W. ist 1,72 Meter groß, hat braunes Haar mit Stirnglatze und braune Augen. Auf dem linken Oberarm hat er eine Tätowierung. Zum Zeitpunkt seiner Flucht trug er eine schwarze Jacke, einen schwarzen Trainingsanzug und schwarz-weiße Turnschuhe.