Es soll der aufgespießte Schädel des legendären Piraten sein - jetzt ist er aus dem Museum für Hamburgische Geschichte verschwunden.

Hamburg. Der im Museum für Hamburgische Geschichte ausgestellte angebliche Schädel des legendären Piraten Klaus Störtebeker ist gestohlen worden. „Wir ermitteln wegen Diebstahls“, sagte ein Polizeisprecher. Die genauen Umstände des Verschwindens seien unklar und würden derzeit ermittelt. „Wir sind alle sehr bestürzt über den Diebstahl. Der legendäre und geheimnisvolle Schädel aus dem 15. Jahrhundert ist eine Reliquie der Hamburger Geschichte, eine der Hauptattraktionen unseres Hauses. Wir hoffen sehr, dass er wieder zurückgegeben oder gefunden wird. Dafür brauchen wir die Unterstützung der Hamburger Bevölkerung. Helfen Sie uns, den Seeräuberschädel wiederzufinden“, sagte Museumsdirektorin Lisa Kosok. Das Museum hat eine Belohnung von mehreren Tausend Euro für die Wiederbeschaffung ausgesetzt.

Einem Bericht der Bild-Hamburg zufolge war der Diebstahl bereits am 9. Januar von Mitarbeitern des Museums bemerkt worden. Der vom einem Nagel durchbohrte Schädel war 1878 beim Bau der Speicherstadt an einem Ort entdeckt worden, an dem früher Piraten geköpft und ihre Köpfe zur Abschreckung auf Pfähle gesteckt wurden. Das Museum für Hamburgische Geschichte stellte ihn seit langem als den Kopf des Piratenanführers aus, der angeblich 1401 mit etwa 30 Getreuen vor den Toren der Hansestadt hingerichtet worden sein soll.

Nach späteren gerichtsmedizinischen Analysen könnte es sich dabei durchaus um die Überreste eines um 1400 geköpften Mannes handeln. Ob der Schädel aber von Störtebeker stammt, lässt sich nicht mehr klären. 2004 scheiterte ein Versuch, DNA-Material aus den Knochen zu gewinnen und für den Abgleich mit potenziellen Nachfahren zu verwenden.