Die Aktion der Ermittlungsgruppe von Bundespolizei und Landespolizei soll Beweise erbringen, die zur Anklage der Tatverdächtigen führt.
Braunschweig. Ermittler der Bundespolizei und der Polizei in Braunschweig haben am Donnerstag 26 Wohnungen gewaltbereiter Fußballfans durchsucht. Wie die Polizei mitteilte, werden die Hooligans aus der Braunschweiger Szene verdächtigt, an mehreren gewalttätigen Streitereien und Übergriffen am Rande eines Fußballspiels der Oberliga am 7. November im Bremer Umland beteiligt gewesen zu sein. Die Tatverdächtigen sind im Alter zwischen 19 und 37 Jahren. Ihnen drohen Anklagen wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Die Gruppe der Hooligans soll an dem Tag zunächst ein Fußballspiel in Osterholz-Scharmbeck „massiv gestört“ haben. Die Leute wurden deshalb des Platzes verwiesen und lieferten sich anschließend Rangeleien mit der Polizei. Sie fuhren danach mit dem Zug weiter nach Bremen, wo es in einem Schnellrestaurant ebenfalls zu Schlägereien kam. Zehn Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Am Abend des 7. November habe es zudem in Weddel (Kreis Wolfenbüttel) einen Überfall auf Fans von Hannover 96 gegeben. Auch diese Tat bringen die Ermittler mit den Hooligans aus dem Bremer Umland in Verbindung.
Bei den Wohnungsdurchsuchungen fanden die Beamten unter anderem „diverse Datenträger“, Sturmhauben, einen Schlagring sowie geringe Mengen Betäubungsmittel.
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Thomas Osterroth, erklärte, die Bundespolizei wolle der wachsenden Gewalt in und an Fußballstadien konsequent entgegentreten. „Unsere Strategie ist es, randalierende und gewalttätige Fußballrowdys erst gar nicht bis in die Stadien kommen zu lassen“, sagte er. Polizeipräsident Harry Döring betonte, man müsse zwischen Fußballfans und gewaltbereiten Straftätern unterscheiden. „Sportvereine und Verbände müssen sich von dieser Art Gewalt distanzieren und tätig werden“, bekräftigte er.