Hamburg. Die Demonstranten zogen durch die Innenstadt ins Schanzenviertel. Vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet. Wofür das Datum steht.

  • „Gegen Polizeigewalt“ ist das Motto der Demonstration, die am Freitagabend in Hamburgs Innenstadt und auf der Schanze stattfand
  • Sie war so etwas wie die Jahresabschlussdemonstration der Linksautonomen in Hamburg
  • Angemeldet waren rund 400 Teilnehmer

Am Freitagabend zog die linke Szene durch die Hamburger Innenstadt. Die Demonstration, die unter dem Tenor „Gegen Polizeigewalt“ stattfand, hat Tradition. Vergleichbare Aufzüge fanden in den vergangenen Jahren statt. Es ist so etwas wie die Jahresabschlussdemonstration der Linksautonomen. Begleitet wird sie von einem Großaufgebot der Polizei.

Nach Informationen des Abendblatts war die Demonstration gegen 20.20 Uhr am Glockengießerwall gestartet. Vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet. Deswegen wurde der Demonstrationszug auch einmal auf der Langen Reihe gestoppt. Meldungen, wonach es eine Festnahme gegeben haben soll, konnte der Lagedienst nicht bestätigen. Gerechnet wurde von seiten der Polizei mit 300 bis 400 Teilnehmern. Nach Schätzungen eines Reporters vor Ort liegt die Zahl aber bei 600 bis 700 Demonstranten. Wie der Lagedienst um 23 Uhr mitteilte, ging die Demo, abgesehen von der Pyrotechnik, ohne weitere Zwischenfälle zu Ende und löste sich vor der Roten Flora auf.

Demo der Linken in Hamburg: Bereitschaftspolizei aus Schleswig-Holstein verstärkt Polizei

Die Polizei begleitete den Aufzug mit mehreren Hundertschaften der Bereitschaftspolizei und Raumschutzmaßnahmen in der weihnachtlichen Innenstadt. Dazu kam Verstärkung aus Schleswig-Holstein. Nach Informationen des Abendblatts stehen zwei Wasserwerfer am Hauptbahnhof und zwei am Ballindamm.

Demo Wasserwerfer
Am Hauptbahnhof standen auch zwei Wasserwerfer. © Michael Arning | Michael Arning

Der Aufzug selbst wurde eng begleitet. In der Innenstadt wurden Polizeikräfte verteilt, um Aktionen zu verhindern, die von dem Aufzug ausgehen oder von Unterstützern im Umfeld durchgeführt werden könnten.

Demo in Hamburg hat am Freitag um 19.30 Uhr am Glockengießerwall begonnen

Der Aufzug der linken Szene hatte um 19.30 Uhr am Glockengießerwall begonnen. Um 19.30 Uhr sammelten sich die Teilnehmer laut dem Lagedienst der Polizei noch vor Ort. Es war ein Marsch durch die Innenstadt geplant, dessen Route am Freitag noch mal geändert wurde. Es ging nicht wie vorgesehen über die Mönckebergstraße, sondern über die Ernst-Merck-Straße nach St. Georg, über die Lange Reihe entlang der Alster über die Kennedybrücke, Dammtorstraße, Valentinskamp zum Sievekingplatz an den Gerichten vorbei. Ziel des Aufzugs war das Schanzenviertel. Insgesamt wurde, schon wegen des Polizeiaufgebots, mit einem eher friedlichen Verlauf gerechnet.

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Im vergangenen Jahr hatten gut 600 Teilnehmer bei einem unter demselben Tenor durchgeführten Aufzug teilgenommen. Zahlreiche Demonstranten hatte sich vermummt. Während des Aufzugs war immer wieder Pyrotechnik gezündet worden. Dass dabei immer am 13.12. demonstriert wird, hat einen symbolischen Hintergrund. Die Zahlen gelten, in Anlehnung an ihre Reihenfolge im Alphabet, in der linksextremistischen Szene als Code für die Buchstabenkombination „ACAB“, das für „All Cops are Bastards“ steht.

Für Autofahrer ist die Demonstration mit starken Behinderungen im Innenstadtbereich verbunden. Neben Sperrungen wegen des Aufzugs werden auch Fahrzeugkolonnen der Polizei unterwegs sein, die im Konvoi fahren oder im Innenstadtbereich abgestellt sind.