Hamburg. An der Hamburger Ringlinie entsteht ein Halt mit Gründach und Photovoltaik. Die Haltestelle wird ins Streckennetz der U3 „eingeschoben“.
- Im HVV wird bald eine neue Hochbahn-Haltestelle auf der U3 entstehen
- Der neue Stopp schließt eine Lücke im Hamburger Norden
- Ein dicht bebautes Quartier wird neu erschlossen
Hamburg bekommt an der Fuhlsbüttler Straße in Barmbek für 39 Millionen Euro seine erste Öko-Haltestelle. Der zwischen Bahnhof Barmbek und Habichtstraße „eingeschobene“ Stopp der U3 soll nicht nur das in Hamburg eigentlich verpflichtende, aber nur zögernd umgesetzte Gründach erhalten, sondern auch eine Photovoltaikanlage und eine Anlage zum Auffangen von Regenwasser. Durch aufwendige Glaskonstruktionen soll Tageslicht einfallen und die Station im wahrsten Sinne transparent machen. Sollte für den Bau Grün vernichtet werden, wird es wiederhergestellt oder durch Neupflanzungen ausgeglichen. Möglicherweise muss die Hochbahn sogar „Ersatzzahlungen“ leisten, falls der bisherige Bestand an Grün nicht wieder erreicht werden kann.
Die Hamburger Hochbahn spricht in einer Mitteilung vom Montag von einer „Lücke“, die in Barmbek-Nord zwischen zwei relativ weit auseinanderliegenden Haltestellen geschlossen werde. 10.000 Fahrgäste bekämen nun einen Zugang zur U3. Die Planunterlagen werden jetzt ausgelegt, die Planfeststellung soll im kommenden Jahr im Herbst abgeschlossen sein. Baubeginn wäre dann mit ersten Vorbereitungen 2026. 2027 und 2028 würde die Haltestelle erstellt, 2029 könnten die ersten Züge an der Fuhlsbüttler Straße halten.
HVV Hamburg: Neue Haltestelle der U3 in Barmbek
Der Fachbereichsleiter Hochbau bei der Hochbahn, Volker Schmidt, sagte: „Viele dieser Punkte wie Lärmschutz, Umweltaspekte, Gestaltung der Haltestelle und das umfassende Mobilitätsangebot waren Themen, die die Bürgerinnen und Bürger in die Planung mit eingebracht haben. Ganz viele Aspekte konnten wir umsetzen, sodass ich sicher bin, dass die Anwohnerinnen und Anwohner genauso wie die Fahrgäste begeistert sein werden von ihrer neuen Haltestelle in Barmbek-Nord.“
Das muss sich zeigen, wenn die Planunterlagen ausliegen. Anwohner können Einwände machen oder später gegen die Planfeststellung klagen. Zum Vergleich: Beim Megaprojekt U5 hatte es im Abschnitt Ost (Bramfeld bis City Nord, jetzt Borgweg) sieben Klagen gegeben, darunter Klägergemeinschaften. Die Hochbahn konnte bislang nahezu alle befrieden.
S-Bahn Hamburg. „Eingeschobene“ Haltestelle Ottensen hatte drei Jahre Verspätung
Die beiden Aufzüge zur Station Fuhlsbüttler Straße werden eher südlich sein, wo heute bereits Geschäfte und Cafés sind. Der Hardorffsweg wird künftig bis zum Vollmersweg eine Einbahnstraße. Dort schafft die Hochbahn etwa 200 Bike+ride-Stellplätze. Zusätzlich gibt es einen HVV-Switch-Punkt und eine Station für Stadträder.
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Eine ins Netz „eingeschobene“ Haltestelle gab es zuletzt bei der S-Bahn Hamburg zwischen Altona und Bahrenfeld auf der S1. Der Stopp Ottensen (2024 eröffnet) hatte drei Jahre Verspätung und war nach einer erheblichen Kostensteigerung 43 Millionen Euro teuer.