Hamburg. Michael Schrader wirkte erst kürzlich an spektakulärem Schlag gegen Drogenkriminalität mit. Er leitete Behörde mit rund 2100 Mitarbeitern.

Erst Ende September saß Michael Schrader noch im Polizeipräsidium in Hamburg mit Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Falk Schnabel und LKA-Chef Jan Hieber zusammen und präsentierte einen außerordentlichen Erfolg im Kampf gegen die hochkarätige Drogenkriminalität. 2,1 Tonnen Kokain waren sichergestellt, mehrere am Schmuggel beteiligte Männer festgenommen worden. Nur ein paar Tag später war Michael Schrader tot. Der Leiter des Hauptzollamts Hamburg starb, völlig überraschend, im Alter von 61 Jahren.

Michael Schrader war Zöllner von der Pike auf. Vor 40 Jahren, 1984, begann der gebürtige Hildesheimer seine Karriere im gehobenen Dienst bei der Bundesbehörde. Hier in Hamburg war er über viele Jahre im mittlerweile aufgelösten Freihafen tätig, in den man nur über einige vom Zoll überwachte Übergänge gelangte. 2004 der Karrieresprung: Schrader qualifizierte sich für den höheren Dienst. 

Zoll Hamburg: Der Hafen war lange Schraders Wirkungsstätte

Im Freihafen wurde er Chef des Hauptzollamts Hamburg-Hafen. Zu seinen Aufgaben gehörte es deshalb auch, 2012 an der Auflösung des Freihafens mitzuwirken. Es folgten weitere Aufgaben, unter anderem im Sachgebiet „Abgabenerhebung“. Hier nahm der Bund allein über das Hauptzollamt Hamburg-Hafen im vergangenen Jahr rund 30 Milliarden Euro ein.

Erst vergangenes Jahr gelang der Karrierespring zum Chef vom Hauptzollamt Hamburg

Am 7. Juni vergangenen Jahres wurde Michael Schrader in sein Amt als Leiter des Hauptzollamts Hamburg eingeführt, das unter anderem für die Abfertigung und Überwachung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs, die Abgabenerhebung sowie die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung zuständig ist. Damit unterstanden ihm rund 2100 Mitarbeiter. Das Hauptzollamt umfasst das gesamte Stadtgebiet mit Ausnahme des Hamburger Flughafens.

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Michael Schrader zeichnete sich durch eine ungewöhnliche Präsenz auch außerhalb des Zolls aus. Er war dort ein geschätzter Ansprechpartner für die Wirtschaft, Verbände und Institutionen.