Hamburg. Einmal Amateur-Schaffner sein, Buddelschiffe bauen oder in die Steinzeit zurückreisen: Auch wer nicht verreist, kann tolle Sachen erleben.

  • Ferien fordern Eltern heraus: Wer nicht wegfährt, möchte seinen Kindern trotzdem etwas Abwechslung bieten.
  • Im Archäologischen Museum geht es an zwei Tagen zurück in die Steinzeit.
  • Während der Code Week gibt es bis zum 28. Oktober interessante Veranstaltungen.

Es sind 19 freie Tage, die Eltern für ihre Kinder strukturieren müssen: die Herbstferien in Hamburg. Laut Wettervorhersage erwarten uns gnädige zwölf bis 14 Grad, dazu ein beständiger Mix aus Wind, Wolken und Herbstsonne. Vor dem schulischen Endspurt mit Ziel Weihnachten liegen nun noch einige Wochen. Während manche Familien in die Sonne reisen und versuchen, noch ein paar Tage in der Wärme zu verbringen, bleiben andere hier, gehen in die Ferienbetreuung der Grund- und weiterführenden Schulen, da die Eltern arbeiten.

Für alle diese Kinder sowie Jugendliche, Mütter, Väter und Großeltern oder Tanten und Onkel warten in der Stadt und im Umland viele besondere Attraktionen auf die Daheimgebliebenen. Wir haben einige besondere Tipps für ganz Hamburg zusammengefasst:

Herbstferien Hamburg: Amateur-Bahn-Schaffner für einen Tag

Ein ganz besonderes Erlebnis für Kinder ab zehn Jahren (plus Begleitperson) bietet das Team um die Böhmetal-Kleinbahn: Hier können die Heranwachsenden an nur einem Tag zum Amateur-Schaffner ausgebildet werden und sofort – nach einer Prüfung, die wohl bislang jeder geschafft hat – losfahren. Gelernt wird vieles über die sogenannte Schmalspurbahn, wie lange schon gibt es diese? Gründe für den Bau und Betrieb von Schmalspurbahnen, die Bedeutung der kleinen Bahnen für die Landstriche, in denen sie fuhren. Wo werden heute noch Schmalspurbahnen innerbetrieblich verwendet und warum? Anschließend darf der Nachwuchs im Zug seinen Aufgaben nachkommen.

Am besten reist man nicht allein an, sondern fragt die Großeltern, Nachbarn oder Eltern, ob sie die Jungfernfahrt begleiten wollen, und dann kann man gemeinsam mit dem Zug anreisen. Von Hamburg-Harburg fahren die Triebwagen um 11.51 Uhr nach Hannover über Walsrode, die Veranstalter müssen wissen, ob auch die Rückfahrt mit dem Zug nach Hamburg erfolgen soll.

Termin: Sonntag, 20.10.2024, um 14 Uhr, und Sonntag, 27.10.2024, um 14 Uhr. Anmeldung erforderlich bis eine Woche vor der geplanten Fahrt per E-Mail an info@museumsbahn-walsrode.de.

Kosten: 10 Euro mit Hamburger Ferienpass

Buddelschiffe bauen im Maritimen Museum

Während der Hamburger Herbstferien organisiert das Internationale Maritime Museum in der Speicherstadt Workshops für Kinder. Unter erfahrener Anleitung lernen die Schülerinnen und Schüler, wie man Buddelschiffe baut. Der Kurs am Montag, 28. Oktober, von 11 bis 13 Uhr ist für Kinder ab zwölf Jahren geeignet (Anmeldung unter bildungundvermittlung@imm-hamburg.de).

Kosten: Preis pro Kind 8 Euro inklusive Material

Ferien in Hamburg: Neues Kreativ-Event für Kinder im Montblanc Haus

Umziehen in eine Villa, in der ein Vampir lebt? Gleich neben einem Friedhof? Gruselig! Dumm nur, dass Tildas Mutter für Vampire schwärmt und sich nichts Schöneres vorstellen kann. Gemeinsam mit Autorin Christine Haas fertigt jedes Kind sein eigenes Grusel-Abc. In einer kurzen Lesung aus „Ein kleines bisschen Vampir“ erfahren dann alle mehr über Tilda – hat ausgerechnet sie das Vampir-Gen ihres Ururgroßvaters Graf Alexandru geerbt? Und wie wird die Geschichte wohl weitergehen? Das überlegt sich zum Abschluss jedes Kind – und hält den spannendsten Gruselmoment in einem Bild fest. Alle benötigten Materialien werden bereitgestellt. Bei zusätzlichen Fragen bitte an visit@montblanc.de mailen.

Datum: 26. Oktober 2024, um 11.30 Uhr, für etwa anderthalb Stunden für Kinder ab der 2. Klasse, buchbar über die Homepage.

Kosten: die Teilnahme der Kinder ist kostenlos, Erwachsene können gleichzeitig die Ausstellung besuchen für 14 Euro, 9 Euro mit Ermäßigung.

Archäologisches Museum: Zurück in die Steinzeit an zwei Tagen

Im Archäologischen Museum Hamburg wird die Steinzeit wieder lebendig. Die Ferienkinder von acht bis elf Jahren entdecken in der Ausstellung Gegenstände aus der Steinzeit und können in der Mitmachwerkstatt die Steinzeit selbst erleben. Am Dienstag bauen sie ein Steinzeitlicht und lernen in der Steinzeithöhle die Tiere der Eiszeit kennen. Sie werden zu Eiszeitkünstlern und malen Mammut, Wollnashorn und Wildpferd mit Erdfarben auf „Höhlenpapier“. Um coole Steinzeitmusik zu machen, bauen sie ein Schwirrholz und probieren das brummende Musikinstrument aus.

Ferienprogramm Archäologisches Museum Hamburg Höhlenmalerei und Licht
Ferienprogramm für Kinder in den Herbstferien im Archäologischen Museum Hamburg: Hier geht es um die Steinzeit und vor allem das Mitmachen. © Archäologisches Museum Hamburg | M. Merkel

Am Mittwoch mahlen sie auf echten Mahlsteinen das Mehl für Steinzeitbrötchen, rühren den Teig an, backen die Brötchen in einem Ofen und lassen sie sich schmecken. Um sich dann auch steinzeitlich zu schmücken, fertigen sie mit Ton, Federn, Muscheln, Bast und Leder, Schmuck und Amulette an.

Termin: 29. und 30. Oktober 2024 | 10 bis 14 Uhr, Harburger Rathausplatz 5, 21073 Hamburg. Anmeldung erforderlich unter 040/42871 2497

Kosten: 10 Euro pro Kind und Tag, mit Ferienpass 4 Euro Ermäßigung

Apfeltage mit 20 Ständen: Hier können Kinder selbst Apfelsaft pressen und Apfelmus machen

Wenn sich der Museumsbauernhof in Wennersdorf, eine saisonale Außenstelle des Freilichtmuseums Kiekeberg, rund 40 Kilometer von Hamburg entfernt gelegen, in einen Marktplatz mit 20 Ständen verwandelt, dann sind die Apfeltage da. Überall gibt es Apfelprodukte, und Kinder pressen Apfelsaft, kochen Apfelmus, nehmen am Apfel-Sinnesparcours teil und filzen. Gesungen werden dazu Nostalgie-Lieder der 1920er- bis 40er-Jahre – begleitet vom Grammofon.

Wennerstorfer Apfeltag“ auf dem Museumsbauernhof
Kinder aus Hamburg sind willkommen mit ihren Familien beim Wennerstorfer Apfeltag in den Herbstferien auf dem Museumsbauernhof mit 20 Ständen und unterschiedlichen Apfelsorten. © Petra Diehl/FLMK | petra diehl.fotografin

Interessierte treffen beim „Wennerstorfer Apfeltag“ auf Fachleute: Der Apfelexperte Eckart Brandt erklärt die verschiedenen Eigenschaften alter Apfelsorten. An seinem Stand verkauft er frisch geerntete Äpfel. Der Pomologen-Verein bestimmt für Interessierte Apfelbaumsorten anhand von fünf mitgebrachten gesunden Früchten. Baumschulen verkaufen ihre Apfelbäume, Obststräucher und Biodünger. Würste vom Holzkohlegrill, Kürbissuppe und Pellkartoffeln mit Quark in Bioland-Qualität runden den Tag ab. Elieses Hofcafé bietet Torten und Kuchen an.

Termin: Sonntag, 20. Oktober, von 11 bis 17 Uhr.

Kosten: Der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene. Er ist frei für Personen unter 18 Jahren und für Mitglieder des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg.

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Programm für die Ferien in Hamburg: Code Week

Codeweek 2024
Bei der „Code Week 2024 Hamburg“ können Kinder und Jugendliche kostenfrei ausprobieren, wie Programmieren geht: beim Entwickeln kleiner Videospiele oder beim Experimentieren mit KI. Es findet statt in den Bücherhallen und wird gefördert von der Körber-Stiftung Hamburg. © Claudia Höhne/Körber-Stiftung | Claudia Höhne

Eigenen Podcast aufnehmen, Bewässerungsanlagen bauen, Videospiele entwickeln, mit KI zum Popstar werden – unter dem Motto „Komm machen“ lädt die „Code Week Hamburg“ Kinder und Jugendliche ein, bei kostenlosen Angeboten ins Tüfteln, Hacken und Programmieren einzusteigen. Vom 12. bis zum 27. Oktober bieten mehr als 60 Einrichtungen – darunter Schulen, Hochschulen und Bücherhallen in ganz Hamburg – mehr als 170 Angebote zum Lernen und Ausprobieren an. Alle Termin sind online zu finden. Vor Ort an der Technischen Universität Hamburg in Harburg findet beispielsweise der DinoBot Abenteuer-Kursus statt, hier bauen die Teilnehmer erst einen Lego-Dinosaurier, der sich dann, mit Sensoren und Motoren ausgestattet, in Bewegung setzt. Oder lerne ganz einfach, wie der Binärcode funktioniert, und erstelle dein eigenes Binärcode-Armband in der Bücherhalle Rahlstedt.

Termin: Fast die ganzen Ferien hindurch finden Workshops statt, das Ende ist der 28. Oktober.

Kosten: Größtenteils kostenfrei, vereinzelt einige Euros Materialkosten