Hamburg. Aktueller Bildungsmonitor 2024 sieht Hansestadt ganz vorn. Wo sie besonders stark ist und was die positive Entwicklung untermauert.
Das hätte sich vor zehn oder 15 Jahren wohl kaum jemand vorstellen können: Hamburgs Schulen und das Bildungswesen der Hansestadt sind im Vergleich der deutschen Bundesländer in die absolute Spitzengruppe aufgestiegen. Beim heute veröffentlichten Bildungsmonitor 2024 der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) kommt Hamburg auf Rang drei unter den 16 Ländern, hinter Sachsen und Bayern.
Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bewertet zum 21. Mal anhand von insgesamt 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert. Sie ist damit die breiteste jährliche Bildungs-Metastudie in Deutschland.
Hamburgs Schulen steigen im Deutschland-Vergleich in die Spitzengruppe auf
In die Auswertung fließen der Ganztagsschulausbau ein, die Betreuungsrelationen an Schulen, Schulabbrecherquoten, der Anteil der Schüler, die von Bildungsarmut betroffen sind, sowie die Qualität schulischer Leistung und der Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen.
Auf einem Feld erreicht Hamburg sogar bundesweit den ersten Platz: bei der Internationalisierung. Dabei geht es auch darum, dass in der Hansestadt fast alle Grundschüler und die übergroße Mehrheit der Berufsschüler in Englisch unterrichtet werden.
Eine besonders gute Nachricht für Hamburgs Schulen, die zeigt, wie beeindruckend ihre Entwicklung ist: Seit 2013, dem ersten Jahr mit neuer Methodik in der Erhebung des Bildungsmonitors, haben sich das Saarland und Hamburg am stärksten verbessert.
Bildungsmonitor 2024: Schleswig-Holsteins Schulen weit abgeschlagen
Das Saarland belegt allerdings im aktuellen Ranking unterm Strich nur Platz 6. Hamburg erreicht im Bildungsmonitor 56,4 Punkte hinter Spitzenreiter Sachsen auf Rang 1 mit 64,1 Punkten und Bayern mit 57,9 Punkten. Auf Hamburg folgt dann Thüringen auf Rang vier mit 52,7 Punkten.
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Weit abgeschlagen liegen Niedersachen auf Rang 8 mit 45,6 Punkten und Schleswig-Holstein mit 43,3 Punkten auf Rang 10. Es ist der inzwischen 21. Bildungsmonitor. Die kompletten Ergebnisse mit Einzelheiten zu den Bundesländern sollen erst am Dienstag vorgestellt werden. Bundesweit gab es im vergangenen Jahrzehnt nach Angaben von Studienleiter und Bildungsökonom Axel Plünnecke vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) die stärksten Verbesserungen in den Bereichen Internationalisierung, Förderinfrastruktur und Betreuungsbedingungen. „In den Handlungsfeldern Integration, Schulqualität und Bildungsarmut sind die Herausforderungen hingegen deutlich gestiegen.“