Hamburg. Zahl digitaler Arztbesuche geht vor allem in Hamburg wieder zurück. Techniker Krankenkasse: „Ernüchternde Entwicklung.“
Videosprechstunden werden in Hamburg immer seltener wahrgenommen. Vom bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2021 (68.219) halbierte sich die Anzahl bis 2023 (35.132) etwa. Das ergab eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) aus den ambulanten Leistungsdaten aller TK-Versicherten.
Diese Entwicklung lässt sich auch bundesweit erkennen. Dort zählte die TK ebenfalls im Jahr 2021 (956.000) den Höchstwert, während es in 2023 (576.000) deutlich weniger waren. Die Zahl der Videosprechstunden hat sich damit um 40 Prozent verringert, also weniger schnell als in Hamburg.
Techniker Krankenkasse: Videosprechstunden in Hamburg unbeliebt
Bereits 2022 war ein Abwärtstrend absehbar. Sowohl in ganz Deutschland als auch in Hamburg verringerte sich die Zahl. Maren Puttfarcken, die Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg, sagte: „Der Rückwärtstrend bei den Videosprechstunden ist ernüchternd. Digitale Sprechstunden sparen nicht nur Anfahrtswege und verringern das Ansteckungsrisiko im Wartezimmer. Sie sorgen auch dafür, dass Ärztinnen und Ärzte ihre Arbeit effizienter gestalten können und Personen in versorgungsschwachen Regionen eine gute medizinische Behandlung erhalten.“
Die TK, Deutschlands größte gesetzliche Krankenkasse, sieht in den Daten einen Zusammenhang mit der Corona- Pandemie. Diese sei laut TK für den bundesweiten Anstieg der Videosprechstunden von 2019 (358) auf 2020 (709.000) verantwortlich.
- Arzt Hamburg: Notdienst unter Kostendruck – beliebte Großpraxis vor dem Aus?
- Apple und Google: Wie Hamburger Experten mehr aus einer Smartwatch herausholen
- Gesundheit in Hamburg und Schleswig-Holstein: Riesen-Unterschied bei Krankmeldungen
Zu der Abnahme der Anzahl nach dem Ende der Corona-Maßnahmen sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas: „Diese ernüchternde Entwicklung zeigt leider, dass die Corona-Pandemie der Digitalisierung im Gesundheitswesen nur einen kurzfristigen Anstoß gegeben hat – obwohl die Videosprechstunde ihr Potenzial, die Versorgung sinnvoll zu ergänzen, während der Pandemie bewiesen hat.“
hpeb