Hamburg. Die Arbeitsmarkt-Initiative mit HHLA, Haspa und Budni nützt auch der Wirtschaft. Das heißt nicht, Probleme der Migration auszublenden.

Die simpelste Botschaft gelungener Integration von Geflüchteten in Deutschland ist: Lasst die Leute arbeiten! Im Job fängt nicht nur das Verständnis füreinander an, es wächst auch das Vertrauen. Eine Berufsausübung hebt das Selbstwertgefühl – und trägt zum Lebensunterhalt entscheidend bei. So schnell wie Kinder aus Migrationsfamilien in Kitas und Schulen sollten, müssten ihre Eltern Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen.

Wer mit Blick auf die sehr große Zahl von Zuwanderern gegen eine „Einwanderung in unsere Sozialsysteme“ polemisiert, sollte sich einen Moment fragen: Ist es nicht das, was wir volkswirtschaftlich brauchen? Denn umgekehrt wird ein Schuh daraus: Es geht nicht darum, nur Leistungen zu erhalten. Es geht darum, mit Lohn oder Gehalt gemeinsam mit dem Arbeitgeber die Beiträge zur Krankenversicherung, Pflegeversicherung und in die Rentenkasse zu zahlen.

Geflüchtete in Deutschland: Hürden für Jobs senken, Probleme ansprechen!

Wer sozialversicherungspflichtig arbeitet, stützt unsere Errungenschaften einer freien sozialen Marktwirtschaft wie die faktische Vollkaskoversicherung bei Krankheit und die Rente im Alter. Diese Renten- und Krankenkassen leeren sich, weil die Gesellschaft altert und im Alter mehr medizinische Leistungen abfordert. Es ist also das Gebot der Stunde, jeden jobfähig zu machen.

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Wir sehen derzeit in öffentlichen Debatten, wie der Scheinwerfer auf kriminelle Zuwanderer gerichtet ist, auf Mörder und Intensivtäter und Menschen, die ihr Aufenthaltsrecht missbrauchen. Das müssen wir weiter thematisieren, um den Populisten, die nur ein Thema kennen – den Hass –, den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Hamburgs Jobkampagne: Machen schlägt Jammern. Es ist ein Anfang

Gleichzeitig müssen wir Hürden senken, um Ausbildungen anzuerkennen, Deutschkurse parallel zum Job vermitteln und Zuwanderer in Lohn und Brot bringen. In Hamburg machen die HHLA, die Haspa, Budni sowie Restaurants und Hotels vor, dass es klappen kann. Das läuft bei Weitem nicht perfekt. Aber es ist ein Anfang. Für Zugewanderte wie Einheimische gilt: Machen schlägt Jammern.