Hamburg. In der Hansestadt gibt es rund 30 Unfallschwerpunkte im Zusammenhang mit Radfahrern. Wo es am gefährlichsten ist.
Der Steintordamm am südlichen Ende des Hamburger Hauptbahnhofs ist einer der gefährlichsten Straßenabschnitte in Hamburg. Daten der Polizei belegen: Auf der rund 200 Meter langen Strecke zwischen dem Steintorwall und dem Steintorplatz passierten im vergangenen Jahr 13 Verkehrsunfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Damit zählt die Strecke zu den am höchsten belasteten Straßenabschnitten in Hamburg.
Übertroffen wird es nur von dem Bereich der Ludwig-Erhard-Straße, der zwischen dem Rödingsmarkt und dem Herrengraben liegt. In dem Abschnitt, der seit Jahren einer der Hauptunfallschwerpunkte in Hamburg ist, gab es im vergangenen Jahr 14 Verkehrsunfälle mit Verletzten. Insgesamt gab es in ganz Hamburg 2023 genau 7755 Verkehrsunfälle mit Verletzten.
Verkehr Hamburg: Unfälle mit Verletzten – das sind die gefährlichsten Straßen
Während der Bereich Rödingsmarkt in den vergangenen Jahren regelmäßig einer der Hauptunfallschwerpunkte war, ist der Steintordamm erstmals in der höchsten Kategorie. In ihr sind Straßenabschnitte erfasst, auf denen auf einer Strecke von 250 Metern 13 oder mehr Verkehrsunfälle mit Verletzten innerhalb eines Jahres passierten.
In den vergangenen Jahren war der Steintordamm eher unauffällig. 2021 gab es dort neun Verkehrsunfälle mit Verletzten. Ansonsten ereigneten sich dort von 2016 bis 2022 zwischen drei und sieben Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Jahr. Auffallend ist der hohe Anteil schwererer Verkehrsunfälle auf dem Steintordamm, bei denen Radfahrer beteiligt waren. Von den 13 Verkehrsunfällen mit Verletzten in 2023 waren fünf mit Beteiligung von Radfahrern. 2021 war dort an sieben der neun Verkehrsunfälle mit Personenschaden ein Radfahrer beteiligt.
Die Ludwig-Erhard-Straße ist seit Jahren Unfallschwerpunkt
Die Ludwig-Erhard-Straße im Bereich Rödingsmarkt ist seit Jahren ein Unfallschwerpunkt. Hier kommt es allein durch die schiere Masse an Verkehr zu mehr Unfällen. Ein weiter hoch belasteter Abschnitt liegt einen Steinwurf weiter auf dem Millerntordamm. Dort passierten auf den zwei hintereinander folgenden Straßenabschnitten 26 Verkehrsunfälle mit Verletzten. In den Jahren zuvor hatte es weniger solche Verkehrsunfälle in dem Bereich gegeben.
Verhältnismäßig hoch belastet ist auch der Jungfernstieg, dessen Bereich zwischen Neuer Wall und Große Bleichen bereits seit 2020 für Individualverkehr gesperrt ist. Dort wurden in dem 250 Meter langen Streckenabschnitt, der diesen Bereich beinhaltet, im vergangenen Jahr sieben Verkehrsunfälle mit Verletzten von der Polizei aufgenommen. In vier Fällen waren Fahrradfahrer beteiligt. In anderen Fällen waren E-Scooter beteiligt.
Rund um den Hauptbahnhof gibt es auffällig viele Verkehrsunfälle mit Verletzten
So gehört der Jungfernstieg zu den Streckenabschnitten in Hamburg, die bei den Fahrradunfällen am stärksten belastet sind. Hier ist die höchste Kategorie erreicht, wenn sich mindestens vier Verkehrsunfälle mit verletzten Fahrradfahrern auf 250 Meter innerhalb eines Jahres ereignen. Eine Häufung gibt es dabei in Höhe Alsterhaus, wo sich an einer Stelle drei Verkehrsunfälle ereigneten.
Unfallschwerpunkte im Zusammenhang mit Fahrrädern gibt es auch rund um den Hauptbahnhof, auf der Feldstraße, auf der Schanzenstraße, auf der Fruchtallee, auf dem Eppendorfer Baum und dem angrenzenden Klosterstern oder auf dem Mittelweg.
Unfälle in Hamburg: Ein Straßenabschnitt extrem belastet
Hoch durch Unfälle mit Fahrrädern belastete Straßenabschnitte außerhalb der Innenstadt und den nördlich davon gelegenen „Fahrradstadtteilen“ wie Eimsbüttel, Eppendorf, Hoheluft oder Harvestehude gibt es nur im Bereich Niendorf auf der Kollaustraße oder in Bergedorf auf dem Curslacker Neuen Deich. Südlich der Elbe im Bezirk Harburg oder auf der Elbinsel Wilhelmsburg gibt es gar keine Straßenabschnitte, auf denen besonders viele Verkehrsunfälle mit Fahrrädern passieren.
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Insgesamt gab es in Hamburg 2023 rund 30 Streckenabschnitte, die im Zusammenhang mit Fahrradunfällen als extrem hoch belastet gelten. 2016 waren es etwa halb so viele. Die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Radfahrer hat sich von 2412 in 2016 auf 3150 im vergangenen Jahr erhöht.
Geht es nur um Verkehrsunfälle mit der Beteiligung von Autos, gibt es in ganz Hamburg lediglich einen Straßenabschnitt der extrem belastet ist. Es ist der Millerntordamm in Höhe des U-Bahnhofs St. Pauli. Allerdings ist die Messlatte höher als bei den Fahrradunfällen. 13 Autos mussten pro Jahr in Verkehrsunfälle verwickelt worden sein, um in die höchste Kategorie zu kommen.