Hamburg. Am Mittwoch soll es in der Hansestadt bis zu 29 Grad warm werden. Was die Schulen dann prüfen müssen und wie sie entscheiden können.
Bei Sonne und Hitze fällt es Hamburgs Kindern und Jugendlichen oft schwer, sich in der Schule zu konzentrieren. Nicht nur, weil sie in Gedanken an Eis, das Freibad und eine frische Brise abdriften könnten. Vielmehr drohen bei hohen Temperaturen auch gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen und Kreislaufschwäche. Ob die Schüler Hitzefrei bekommen, entscheiden Hamburgs Schulen selbst, so die Schulbehörde.
Prinzipiell gilt, dass ab einer Außentemperatur von 27 Grad im Schatten und von 11.30 Uhr an Hitzefrei ausgerufen werden kann. Vorher müssen die Schulleitungen allerdings prüfen, ob die Lernbedingungen in den Unterrichtsräumen noch zumutbar sind. Wenn auch alternative Unterrichtsorte keinen Schutz vor den hohen Temperaturen bieten, können Schulleitungen altersangemessen Hitzefrei erteilen. Dafür müssen auch die Eltern informiert und eine Notbetreuung angeboten werden.
Sommer, Sonne, Hitzefrei? Wie Hamburgs Schulen vorgehen
„Hamburgs Schulen sind selbstverantwortliche Schulen mit hohem Grad an eigenen Entscheidungsrechten“, sagt Behördensprecher Peter Albrecht. Die Schulleitungen hätten die besten Kenntnisse ihrer Lernbedingungen vor Ort und könnten deswegen am besten entscheiden, ob, wann und in welcher Form Unterricht stattfinden kann.
Oftmals entscheidet schon die Bausubstanz der Schulen darüber, ob bei hohen Temperaturen im Sommer der Unterricht fortgeführt werden kann. Die Unterrichtsräume sind demnach oftmals unterschiedlich hitzeresistent, berichtet der Schulleiter des Gymnasiums Allee in Altona-Nord, Ulf Nebe. Manche Räume seien der Sonne zugewandt, andere hingegen nicht. Außerdem habe der Altbau des Gymnasiums eine kleinere Fensterfläche als der Neubau und die Raumgrößen sind unterschiedlich. „Beim Nachmittagsunterricht lassen sich daher Unterrichte höherer Klassen zu Teilen in kühlere Räume verlegen, wenn dort die jüngeren Jahrgänge aufgrund geringerer Stundenzahlen schon nicht mehr in der Schule sind“, berichtet Nebe.
Keine Abkühlung und Erfrischung durch Klimaanlagen und Ventilatoren
Auch in der Ida Ehre Schule in Harvestehude verlässt man sich auf einen Altbau, der im Sommer kühl bleibt. Ventilatoren oder Klimaanlagen, die die Unterrichtsräume abkühlen können, gebe es hier nicht, sagt Schulleiterin Nicole Boutez. Indem Türen und Fenster geöffnet werden, könne allerdings Durchzug hergestellt werden. „Wenn hitzeisolierende Maßnahmen nötig und möglich sind, können diese entweder durch SBH Schulbau Hamburg oder aber im Rahmen des schuleigenen Budgets finanziert werden“, sagt Behördensprecher Peter Albrecht.
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Sommerwetter in Hamburg: So bleiben Kinder bei Hitze gesund und munter
Egal ob in der Schule oder zu Hause: Kinder müssen besonders gut vor Hitze und Sonne geschützt werden. Sie gehören neben ältere Menschen zu den Risikogruppen, auf die bei steigenden Temperaturen ein besonderes Augenmerk gelegt werden müsse, so die Bundesregierung.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt, bei hohen Temperaturen ausreichend zu trinken. Auch sei es ratsam, in der Sonne eine Kopfbedeckung zu tragen und einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor aufzutragen. „Aktivitäten sollten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden“, so die BZgA. Andernfalls drohen laut Gesundheitsministerium Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung und Hitzschlag.
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