Hamburg. Polizei erwartet zu Einheitsfeiern viele Taschendiebe. Einige Anwohner müssen Personalausweis für Kontrollen mitnehmen.

Sicherheit ist eines der wichtigen Themen beim zentralen Fest zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg. Bei der Bundespolizei rechnet man mit der Anreise von Kriminellen, vor allem Taschendieben, die als ungebetene Gäste anreisen. Deshalb holt die Bundespolizei auch ihre „Super Recogniser“ – Beamte, die besonders gut Gesichter erkennen können – nach Hamburg. Sie sollen in der Menge bekannte Täter erkennen. Insgesamt rechnet man mit einem aber weitgehend friedlichen Verlauf.

Dafür werden aber eine ganze Reihe von Straßen und Gebieten gesperrt „Nehmen Sie öffentliche Verkehrsmittel, wenn Sie zu den Veranstaltungen rund um den Tag der Deutschen Einheit wollen.“ Dieser Tipp kommt von der Hamburger Polizei. Denn es wird nicht nur viele Besucher, sondern auch einige Sperrungen geben. Dazu ist die Polizei mit einem großen Aufgebot in der Stadt, um für Sicherheit zu sorgen. Das bedeutet, dass auch viele Fahrzeugkolonnen im Innenstadtbereich und der Hafencity unterwegs oder abgestellt sind.

Polizei Hamburg: Demonstration am 2. Oktober vom Hauptbahnhof zur Schanze

Große Fahrzeugbewegungen der Polizei wie beim G-20-Gipfel wird es voraussichtlich nicht geben. Denn im Gegensatz zu 2017 gibt es nicht zahlreiche, sondern bislang lediglich eine angemeldete Demonstration. Für den 2. Oktober ist eine Demonstration der linken Szene angekündigt. Die Teilnehmer wollen von 17 Uhr bis 19 Uhr eine Kundgebung auf dem Heidi-Kabel-Platz am Hauptbahnhof durchführen und anschließend in das Schanzenviertel ziehen. Nach Abendblatt-Informationen soll das Ganze nun erst um 18.30 Uhr starten.

Daneben gibt es nur einen zusätzlichen Aufruf der Antifa-Szene, sich um 19 Uhr auf dem Heidi-Kabel-Platz zu treffen. Bei der Polizei geht man davon aus, dass man sich dem Aufzug dort anschließen will. Die Sperrungen in der City auf einen Blick:

Auf Einschränkungen wird man sich in der Hafencity einstellen müssen. Rund um das Maritime Museum in der Hafencity wird bereits am 2. Oktober von 10 Uhr bis 24 Uhr ein Sicherheitsbereich eingerichtet, wenn dort hohe Politiker zu einem gemeinsamen Essen zusammenkommen. Der Vorplatz des Maritimen Museums ist für Fahrzeuge gesperrt. In der Koreastraße und der Hongkongstraße gibt es Einschränkungen für den Fahrzeugverkehr. Lieferverkehr ist in dem Bereich am 2. Oktober nur vormittags bis 10 Uhr möglich. 

Polit-Prominenz wohnt in der Elbphilharmonie

Fußgänger können nicht die Busanbrücke, die Leon-Brücke, den Dar-es-Salaam-Platz und das Störtebeker Ufer nutzen. Schiffe und Boote dürfen nicht in den Magdeburger Hafen und den Brooktorhafen. Damit kann auch nicht der Anleger am Maritimen Museum genutzt werden. Die Gastronomie in dem Bereich kann man laut Polizei auch während der Sperrungen zu Fuß erreichen.

Am 3. Oktober wird das Gebiet rund um die Elbphilharmonie, in der die angereisten Ministerpräsidenten auch übernachten werden, abgeriegelt. Die Sperrungen beginnen um 2 Uhr nachts und dauern bis etwa 18 Uhr. Der Platz der Deutschen Einheit kann in der Zeit überhaupt nicht befahren werden. In die Straße Kaiserkai dürfen nur Anwohner fahren. Sie müssen Ecke Großer Grasbrook durch eine Kontrollstelle.

Sogar Teile des Hafens für Schiffe gesperrt

Die Pontonanlage am Sandtorhöft ist für Fußgänger gesperrt. Der Sandtorhafen und der Grasbrookhafen sind für Schiffe gesperrt. Damit kann auch nicht der Anlieger Elbphilharmonie genutzt werden. Komplett nicht möglich ist Lieferverkehr in dem Sicherheitsbereich um das Konzerthaus. Wegen einer Veranstaltung mit der Polit-Prominenz sind am 3. Oktober von 2 Uhr bis 14 Uhr auch rund um den Michel Straßen für Fahrzeuge gesperrt.

Von der Elbphilharmonie aus werden auch die Fahrzeuge der Ministerpräsidenten starten, wenn es zu Veranstaltungen geht. Sie werden jeweils von einer Motorradeskorte begleitet. 21 Maschinen hält die Polizei an beiden Tagen für diese Aufgabe vor.

Polizeikontrollen: Anwohner sollten Personalausweis dabeihaben

Betroffen ist auch die Ludwig-Erhard-Straße, die zwischen dem Holstenwall und dem Rödingsmarkt gesperrt wird. Gesperrt sind ebenfalls die Straßen Englische Planke, die Gerstäckerstraße, die Winkelstraße zwischen Krayenkamp und Englische Planke und der Krayenkamp selbst. Einschränkungen für den Fahrzeugverkehr gibt es im Herrengraben, der Martin-Luther-Straße, Rehhoffstraße, Teilfeld, Pastorenstraße, Anberg, Pasmannstraße und der Winklerstraße bis Einmündung Krayenkamp. Dort dürfen nur Anwohner einfahren, die durch eine Kontrollstelle im Bereich Rödingsmarkt müssen.

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Lieferverkehr ist in dem gesamten Bereich am 3. Oktober nicht möglich. Anwohner oder Gäste der dortigen Gastronomie, die in den Bereich hineinwollen, können über die Winklerstraße, Böhmkenstraße und Michelwiese ihr Ziel erreichen. Dabei sollte man seinen Personalausweis dabeihaben, da von der Polizei Kontrollen durchgeführt werden. Zudem wird es in dem Bereich zu Behinderungen im ÖPNV kommen.

Besonders bewacht wird auch das Rathaus. Für das Bürgerfest rund um die Binnenalster werden die Alarmhundertschaften eingesetzt, die aus Beamten bestehen, die sonst an den normalen Polizeiwachen in Hamburg ihren Dienst verrichten. Sie werden auch nicht im Einsatzanzug mit Helm und Körperschutz, sondern in der ganz normalen „Schutzmann-Tracht“ unterwegs sein.

14 Polizei-Hundertschaften aus 13 Bundesländern im Einsatz

Geführt wird der Polizeieinsatz vom Führungsstab aus, der seinen Sitz im Polizeipräsidium in Winterhude hat. Ihm unterstehen, neben den Hamburger Kräften auch 14 Hundertschaften, die aus 13 anderen Bundesländern anreisen werden.

Die Bundespolizei, die von Hannover aus geführt wird und um die 500 Beamte im Einsatz hat, hat zwei eigene Einsatzabschnitte. Es sind der Flughafen und die Bahnhöfe rund um die Veranstaltungsorte sowie der Hauptbahnhof. Dort werden vermutlich viele der angereisten Ministerpräsidenten eintreffen, da die Feierlichkeiten auch unter dem Motto „Nachhaltigkeit“ laufen und eine Anreise per Flugzeug dies konterkarieren würde.

Einheitsfeier: Viele Sperrungen in der Hamburger Innenstadt

In der Innenstadt sind bereits die Mönckebergstraße, die bis zum 7. Oktober, 5 Uhr gesperrt bleibt, und der Jungfernstieg sowie der Neue Wall zwischen Schleusenbrücke und Jungfernstieg und Neuer Wall von der Poststraße bis zum Jungfernstieg gesperrt, die alle drei bis zum 5. Oktober, 5 Uhr, gesperrt bleiben.

  • Mönckebergstraße: 25.9. ab 6 Uhr bis 7.10. um 5 Uhr
  • Jungfernstieg: 27.9. ab 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Neuer Wall (ab Schleusenbrücke bis Jungfernstieg) 27.9. ab 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Große Bleichen (ab Poststraße bis Jungfernstieg) 27.9. ab 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Ballindamm 29.9. ab 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Alstertor (ab Hermannstraße bis Ballindamm) ab 29.9. um 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Neuer Jungfernstieg ab 29.9. um 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Gänsemarkt ab 29.9. um 6 Uhr bis 5.10. bis 5 Uhr
  • Bergstraße ab 29.9. um 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Adolphsplatz ab 29.9. um 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr
  • Große Johannisstraße ab 29.9. um 6 Uhr bis 5.10. um 5 Uhr

Ab Freitag sind dann der Ballindamm, das Alstertor zwischen Hermannstraße und Ballindamm, der Neue Jungfernstieg, der Gänsemarkt, die Bergstraße, der Adolphsplatz und die Große Johannisstraße ab 6 Uhr gesperrt. Die Sperrungen dieser Straßen werden am 5. Oktober um 5 Uhr aufgehoben.

Zudem werden am Freitag oder sind bereits in der Schauenburgerstraße zwischen Kleine Johannisstraße und Große Johannisstraße, dem Mönckedamm zwischen Mönckedamm 10 und Adolphsplatz, auf dem Jakobikirchhof, in der Straße Lange Mühren zwischen Bugenhagenstraße und vor der Ferdinandstraße 64 die Parkplätze gesperrt. Die Parkhäuser in der Innenstadt können angefahren werden.