Hannover/Hamburg. „Norddeutscher Wohngipfel“: Was die Stadtentwicklungssenatorin und ihre Ministerkollegen gegen den Einbruch des Wohnungsbaus tun wollen.

In vielen Städten im Norden mangelt es an bezahlbaren Wohnungen; der Neubau ist dramatisch eingebrochen, auch in Hamburg. Wie lässt sich dieser Trend umkehren, wie kann eine „Bauwende“ gelingen? Darüber haben die Chefinnen und Chefs der Bauressorts in den norddeutschen Bundesländern heute beim „Norddeutschen Wohngipfel“ in Hannover gesprochen.

Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) sagte: „Die Baukosten müssen um ein Drittel gesenkt werden, sowohl für den Neubau als auch für die Modernisierungen.“ Sie verwies auf die Hamburger Initiative zum kostenreduzierten Bauen. Bis zum Ende dieses Jahres soll ein Katalog mit Maßnahmen stehen, um den größten Kostentreibern in der Hansestadt entgegenzuwirken.

Immobilien Hamburg: Gebäudetyp E soll neue Wohnungen günstiger machen

Ein wichtiger Hebel könnten neue Baustandards sein, so die Chefinnen und Chefs der Bauressorts in einer gemeinsamen Erklärung. Was es bisher beim Bau von bezahlbaren Wohnungen zu berücksichtigen gelte, habe einen großen Einfluss auf die Kosten. „Wir erleben, wie manche Anforderungen, zum Beispiel beim Schall- und Brandschutz, aber auch in der Gebäudetechnik, die Kosten in die Höhe treiben und so die Grenze der Wirtschaftlichkeit überschritten werden kann“, so die Ministerinnen und Minister. „Hier brauchen wir jetzt ein Umdenken.“

Die Novellierung der Bauordnungen werde nicht nur den Umbau von Gebäudebeständen erleichtern, sondern auch den Neubau „schneller und damit günstiger“ machen, hoffen Karen Pein und ihre Kolleginnen und Kollegen. Weiter vorantreiben wollen sie die Einführung des sogenannten Gebäudetyps E (das „E“ steht für einfaches und experimentelles Bauen). Damit sei es „im Bedarfsfall“ möglich, von den technischen Baubestimmungen, also den DIN-Normen, abzuweichen.

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Zur Senkung der Kosten beitragen solle außerdem etwa eine „Optimierung in Planung und Management“, heißt es aus Peins Behörde. Es gelte, frühzeitig alle relevanten am Bau beteiligten Menschen zusammenzubringen, „um Konflikte zu vermeiden“. Ein weiterer Punkt: Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt, der nötige „Umfang der Behördenbeteiligung“ bei Bauprojekten geprüft werden.