Hamburg. Bei diesem Betrug hoffen die Opfer auf Liebe, verlieren aber nur viel Geld. Darauf sollten Sie bei Bekanntschaften im Internet achten.

Die Zahl dieser Betrugsfälle steigt nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder an: Unter dem Deckmantel der Liebe werden Menschen beim Love Scamming über das Internet und soziale Medien angelockt, Kontakte aufgebaut, eine emotionale Nähe vorgespielt und sehr schnell Zukunftspläne geschmiedet. Doch um Liebe geht es nicht; die Täter versuchen auf diese Weise nur, von ihren Opfern viel Geld zu erbeuten. Sie erfinden immer neue Ausreden, um nach Geld zu fragen.

In der Regel existiert die Person, der sie ihr Herz geöffnet haben, gar nicht. Es ist ein Fake. Auf so einen Betrug fiel beispielsweise auch eine Hamburgerin herein, die nach und nach etwa 100.000 Euro zahlte. „In der Spitze werden Opfer im Einzelfall um bis zu 150.000 Euro betrogen“, sagt der frühere LKA-Ermittler Carsten Schott, der jetzt bei der Opferorganisation „Weisser Ring“ in Hamburg unter anderem Frauen und Männer betreut, die durch Love Scamming extrem geschädigt wurden.

Hamburgs Polizei rät: So schützt man sich vor Love Scamming

Diese Taten, bei denen die Täter oftmals im Ausland sitzen, sind keine Einzelfälle: Eine Auswertung der Polizei Hamburg zu dieser Betrugsmasche für das Jahr 2022 hat jedoch eine Zahl von rund 140 Fällen ergeben, bei denen die Täter gut 100-mal erfolgreich waren.

So entstand den Opfern ein wirtschaftlicher Schaden von insgesamt etwa 2,9 Millionen Euro. Eine gesonderte Auswertung für das Jahr 2023 ergab eine gleichbleibende Tendenz: Hier belief sich der Gesamtschaden für die Geschädigten auf rund 1,9 Millionen Euro. Dabei gehe das Landeskriminalamt „von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer aus“, teilte ein Polizeisprecher mit.

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Die Polizei Hamburg und Beratungsstellen geben Tipps, wie sich potenzielle Opfer vor Lovescamming schützen können. Daran erkennen Betroffene, dass es sich vermutlich um einen Betrug handelt

  • Der Kontakt findet ausschließlich online statt.
  • Bereits nach kürzester Zeit werden die potenziellen Opfer mit Liebeserklärungen überhäuft, und ihnen wird eine gemeinsame Zukunft in Aussicht gestellt.
  • Ihnen werden Treffen vorgeschlagen, die jedoch im letzten Moment aus den verschiedensten Gründen abgesagt werden, sodass ein direkter persönlicher Kontakt niemals stattfindet.
  • Im Laufe der Bekanntschaft werden die Betroffenen um Geld gebeten; dabei sind die Täterinnen und Täter sehr einfallsreich und erfinden die unterschiedlichsten Geschichten, um ihren Chat-Partnerinnen/Partnern das Geld aus der Tasche zu ziehen.
  • Überweisen Sie niemals Geld an Personen, die Sie noch nie persönlich getroffen haben!
  • Geben Sie keine persönlichen Daten, Bankverbindungen oder private intime Fotos heraus! Diese könnten missbräuchlich verwendet werden.
  • Führen Sie mit den übersandten Fotos Ihrer Internetbekanntschaft eine Bilder-Rückwärtssuche durch, z.B. bei Suchmaschinen wie Google, Bing, Yandex oder auch bei speziellen Bilddatenbanken wie Tineye.com!
  • Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit! Brechen Sie den Kontakt ab, sobald Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, und wenden Sie sich an die Polizei!

Das sollten Sie tun, wenn Sie vermuten, dass es sich um Lovescam handelt

  • Wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens, und sprechen Sie mit ihr darüber.
  • Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab und blockieren Sie diesen – ignorieren Sie konsequent alle weiteren Versuche einer erneuten Kontaktaufnahme.
  • Speichern Sie zu Beweiszwecken den relevanten E-Mail-Verkehr, und fertigen Sie Screenshots der jeweiligen Internetseiten. Sollten Sie bereits Geld überwiesen haben, heben Sie alle Überweisungsbelege auf.
  • Wenn Sie vermuten, Opfer von Love/Romance-Scamming geworden zu sein, wenden Sie sich umgehend an die Polizei und zeigen Sie den Vorfall an!