Hamburg. Wenn Autofahrer Stunden benötigen, um aus einem Parkhaus zu fahren, läuft etwas schief. Und damit sinkt die Bereitschaft zur Verkehrswende.
Es dürfte Konsens sein, dass die Zukunft der Hamburger City nicht in einer autogerechten Stadt liegt. Ideen, wonach ein jeder mit seinem Auto bis an die Kaufhauskasse fährt, sind ein Konzept von gestern. Morgen wird die Stadt attraktiver werden für Flaneure und Radler. So weit, so gut.
Auf dem Weg dahin aber droht Hamburg bald in den Graben zu fahren. Denn Teile der Innenstadt sind derzeit kaum noch oder nur schwer zu erreichen. Die Klagen von Autofahrern, die stundenlang im Parkhaus der Europa Passage festsaßen, weil der Verkehr zusammenbrach, sollten eine Warnung sein, dass es so nicht weitergehen kann.
Wer koordiniert eigentlich die Baustellen – und zu welchem Zweck?
Zwar gibt es eine Baustellenkoordination, aber auch Wohlmeinende fragen sich, was da eigentlich koordiniert wird – und zu welchem Zweck? Will man den Verkehr flüssig halten – oder Autofahrer abschrecken?
Wie soll die Innenstadt sein? Was für manche eine reine Wohlfühldebatte ist, wird für andere zur Überlebensfrage. Die Einzelhändler, die schon lange unter der Konsumkrise und dem Internethandel sowie bald unter der neuen Konkurrenz im Überseequartier leiden, sind nicht zu beneiden. Jeder Autofahrer, der stundenlang im Parkhaus festsaß, wird beim nächsten Mal ein anderes Einkaufsquartier ansteuern oder gleich im Internet bestellen.
Individualverkehr ist nicht verboten
Gut ist das alles nicht. Auch wenn jeder am besten in die Stadt radelt, wandert oder mit der Bahn hineinfährt, ist der Individualverkehr nicht verboten. Manche haben sogar kaum eine andere Möglichkeit, als das Auto zu benutzen. Ältere oder eingeschränkte Menschen benötigen ihren Wagen.
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Es geht hier um Teilhabe und eine Politik gegen Altersdiskriminierung. Die Stadt gehört allen. Auch Autofahrern.