Hamburg. Jetzt ruft auch die SPD zur Teilnahme auf. Kazim Abaci, Organisator der Großdemo gegen Rechts, ist einer der Initiatoren.
Die geplante Demonstration der Kurdischen Gemeinde, der „Kulturbrücke“ und des Vereins „Säkularer Islam“ am Sonnabend um 13 Uhr am Steindamm gegen Islamismus bekommt Zulauf. Nun hat auch Kazim Abaci, SPD-Politiker, Unternehmer und Initiator der Großdemonstration gegen Rechtsextremismus im Januar, zu einer Teilnahme aufgerufen: „Islamisten haben in der Hamburger Innenstadt unsere Grundwerte mit Füßen getreten. Es zeigt sich: Unsere Freiheit wird nicht nur von Rechtsextremisten, sondern auch von Islamisten angegriffen. Es braucht eine harte und klare politische Antwort.“
Diese fordert Abaci ausdrücklich von Menschen islamischen Glaubens. „Sie müssen sich klipp und klar von den Feinden unserer liberalen und demokratischen Gesellschaft distanzieren, um nicht ihren eigenen Anspruch auf Toleranz zu unterlaufen“, sagte Abaci. „Wer unsere Werte und unsere Verfassung angreift, greift uns alle an! Kein Heiliges Buch steht über dem Grundgesetz.“
Demo in Hamburg: SPD und CDU rufen zur Teilnahme auf
Inzwischen ist klar. Auch die SPD ruft zu einer Teilnahme an der Demonstration auf. Vermutlich dürfte damit auch ein hochrangiger Vertreter der Sozialdemokraten vor Ort eine Rede halten.
„Wer unsere freiheitlichen Werte und unsere Verfassung angreift, greift uns alle an“, sagte Parteichefin Melanie Leonhard am Donnerstag. Die Demonstration sei die deutliche Antwort auf die radikalen islamistischen Umtriebe. „Extremisten und Verfassungsfeinde haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wie schon bei der Großdemonstration gegen Rechtsextremismus im Januar werden wir zeigen, dass wir unseren Rechtsstaat zu verteidigen wissen.“
Die CDU hatte sich am Dienstag dem Demo-Aufruf angeschlossen. „Wir rufen alle Demokraten auf, sich am Samstag der Demonstration gegen den Islamismus und für den Rechtsstaat, die Demokratie und Freiheit anzuschließen“, hieß es bei der Union. Der Parteivorsitzende Dennis Thering wird zu Beginn der Veranstaltung sprechen.
Kundgebung gegen Islamisten: Abacis Demo-Aufruf gegen Rechtsextremismus folgten 180.000 Menschen
Der Ort und die Zeit sind nicht zufällig gewählt – am vergangenen Sonnabend hatten sich dort 1100 Islamisten versammelt. Abacis Aufruf zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus im Januar hatte eine Riesenwirkung erzielt. Die Kundgebung in der Hamburger Innenstadt musste wegen Überfüllung abgebrochen werden. Es stellte sich heraus, dass deutlich mehr Menschen kamen, als von der Polizei angegeben.
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Eine von ihm angefragte Nachprüfung der Innenbehörde ergab, dass sich am 19. Januar am Jungfernstieg und in den umliegenden Straßen schätzungsweise mindestens 180.000 Menschen versammelt hätten, sagte der Mitorganisator der Kundgebung, der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Geschäftsführer des Vereins Unternehmer ohne Grenzen, Kazim Abaci.